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Reformierter Ökumenismus
von Hans Carl von Haebler

LeerDie ökumenische Aufgeschlossenheit des Reformierten Weltbundes ist auf seiner Generalversammlung in Frankfurt wohl stärker und bewegender in Erscheinung ge-::treten, als man bei uns erwartet hätte. Wie hoffnungsvoll klingen die Sätze, die von dieser Versammlu_chen der Erneuerung in ihrer Kirche. Wir glauben, daß sowohl die römisch-katholische wie auch die reformierten Kirchen bereit sind, im Blick auf ein tieferes Verständnis der Heiligen Schrift Traditionen zu überprüfen und zu ändern. Wir bitten die römisch-katholische Kirche, mit um zusammen diese Selbstprüfung fortzusetzen.” In diesem Sinne werden Kirchen und Gemeinden aufgefordert, Selbstzufriedenheit, Mißtrauen und Vorurteile aufzugeben, in einer für alle annehmbaren Weise zusammen zu beten, gemeinsame Studiengruppen zu bilden und auf sozialem Gebiet miteinander zu arbeiten. Die Erklärung hört sich zugleich wie ein Grußwort an die Konzilsväter an, die soeben wieder in Rom zusammengetreten sind, und wird sie in ihrem Reformeifer bestärken. Mit dem klar ausgesprochenen Willen, sich zu reformieren und reformieren zu lassen, hat man die erste und wichtigste Voraussetzung für eine ökumenische Verständigung erfüllt.

LeerDer Abendmahlsgottesdienst, der die Tagung beschloß, hatte folgende Ordnung: Nach dem Wortgottesdienst folgte ein präfationsartiges Gebet, das in eine stille Anbetung mündete. Danach die Worte der Stiftung und nach kurzer Stille folgendes Gebet: „Heiliger und gerechter Vater, wir gedenken hier des Lebens und des Werkes Deines lieben Sohnes, und in der Gewißheit der Verheißung seiner Wiederkunft und vereinigt mit ihm, unserem Hohenpriester und Fürsprecher, bringen wir Dir unser Lob und die Anbetung unseres Herzens dar und weihen uns und alles, was wir haben, als ein lebendiges und heiliges Opfer Deinem Dienst. Wir bitten Dich um Deinen Heiligen Geist, damit das Brot, das wir brechen, für uns die Gemeinschaft des Leidens Christi sei und der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, die Gemeinschaft seines Blutes; und gib, daß alle, die an diesem Heiligen Abendmahl teilnehmen, die Vergebung ihrer Sünden und das ewige Leben empfangen.” Nach einem kurzen Fürbittengebet und einem weiteren Stillgebet folgte das Gebet des Herrn. Sodann die fractio panis (Brechen des Brotes), die elevatio (Erhebung des Kelches) und die Kommunion.

Quatember 1964, S. 177

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-12-03
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