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Wächter am offenen Tor -
Mit Bischof Wilhelm Stählin in glühender Geduld

von Lorenz Kardinal Jaeger

LeerZehn Jahre ist es her, daß in Rom Denkwürdiges geschah. Hätte man noch kurz zuvor zu sagen gewagt, unsere Generation würde es erleben, daß ein evangelisch-lutherischer Bischof sein Geburtstagsfest feierlich in Rom begehen würde, wäre man wohl mitleidig belächelt worden. Hätte man gleichwohl auf dieser Vorstellung beharrt und hinzugefügt, das werde im Kreise vornehmlich katholischer Theologen und Bischöfe geschehen und den Höhepunkt in einer Privataudienz bei dem Papst finden, wäre man vollends ausgelacht worden. All das ist geschehen - und ist von vielen fast vergessen. Sicherlich ist das bei denen, die dabei waren, nicht der Fall. Mir jedenfalls werden die Stunden, die wir damals mit Bischof Wilhelm Stählin in Rom erlebt haben, unvergeßlich bleiben. Lebhaft erinnere ich mich des Festaktes, der während der zweiten Konzilsperiode am 27. November 1963 im Saal der „Anima” veranstaltet wurde.

LeerWer vorher die Kirche Santa Maria dell' Anima besucht hatte, mochte am Grab des letzten deutschen Papstes Hadrian VI. nachdenklich geworden sein. Das Denkmal dort erinnert an den Papst, der in seiner nicht ganz dreizehnmonatigen Amtszeit mit ganzer Kraft versucht hatte, sich der wachsenden Spaltung der Christenheit entgegenzustemmen. Er hatte den Mut, 1523 durch seinen Legaten Chieregati auf dem Reichstag in Nürnberg erklären zu lassen: „Wir bekennen aufrichtig, daß Gott diese Verfolgung seiner Kirche geschehen läßt wegen der Sünden der Menschen, besonders der Priester und Prälaten. Wir wissen wohl, daß auch bei diesem Heiligen Stuhl schon seit manchem Jahr viel Verabscheuungswürdiges vorgekommen ist: Mißbräuche in geistlichen Dingen, Übertretungen der Gebote, ja, daß alles sich zum Ärgeren verkehrt hat. So ist es nicht zu verwundern, daß die Krankheit sich vom Haupt auf die Glieder, von den Päpsten auf die Prälaten verpflanzt hat. Wir alle, Prälaten und Geistliche, sind vom Wege abgewichen.”

LeerWie anders sähe die Welt aus, wenn damals die Christenheit den Weg der von Papst Hadrian geforderten inneren Erneuerung eingeschlagen hätte! Wie eindrucksvoll hat sich der Satz bewahrheitet, der auf dem Grabmonument in der Anima-Kirche zu lesen ist: „Ach, wieviel hängt davon ab, in welche Zeit auch des besten Mannes Wirken fällt.” Die Frage stellt sich: Was wird aus dem konziliaren Aufruf zur christlichen Erneuerung werden? Diese Frage ist inzwischen drängender, ja geradezu drohend geworden. Damals, am 23. November 1963, wurde ein Zeichen der Hoffnung gesetzt. Es hat seine Bedeutung behalten, auch wenn inzwischen manches anders verlaufen ist, als man es seinerzeit ahnen konnte.

LeerBei dem Festakt wurden zunächst von den Herren D. Schomerus und M. Schmaus Worte des Lobes und Dankes gesprochen. Dann ergriff der Gefeierte das Wort. Er ließ es bald vergessen, daß man ein Geburtstagsfest beging. Er lenkte den Blick auf die vor uns liegenden Aufgaben. In seiner Rede über „Die Einheit der Christen im Horizont der Zukunft” konfrontierte er uns mit den Möglichkeiten und Notwendigkeiten unserer geschichtlichen Stunde. Dabei skizzierte er ein Bild, das sich aufs neue einstellt, wenn man über das ökumenische Wirken von Bischof Stählin nachdenkt. Bischof Stählin entnahm es dem vorletzten Kapitel des letzten biblischen Buches.

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LeerDort wird die verheißene Vollendung in der Gestalt des himmlischen Jerusalem angezeigt. Der Redner deutete das Bild in seiner ebenso schlichten wie eindringlichen Weise, die vom persönlichen Engagement wie vom Willen zur Objektivität geprägt war. Unter anderem machte er deutlich, daß zu diesem Bild der Vollendung Mauern und Tore und Wächter gehören. Unversehens zeichnete sich ab, daß eben das die Kirche heute nötig habe: feste Mauern der Lehre, der Ordnung und des Gottesdienstes, weitgeöffnete Tore für alle, die Hilfe suchen und schenken wollen, und verantwortliche Wächter, die gleicherweise für die Festigkeit wie für die Offenheit auf dem Posten sind. „Wächter am offenen Tor” - eben das war Wilhelm Stählin in langen und schweren Jahren. Als „Wächter am offenen Tor” hat er auch unsere gemeinsame theologische Arbeit angeregt und geprägt.

LeerHeutzutage wird es nicht selten als besonders ökumenisch angesehen, wenn sich jemand bereit zeigt, alles in Frage stellen zu lassen, jede Position zu räumen, sich jede Meinung eines anderen zu eigen zu machen. So fehlt es nicht an solchen, die im Handumdrehen vom Glauben ihrer Kirche abrücken. Sie rühmen sich ihrer Beweglichkeit und ihrer Weite, ihrer „neuen Methoden” und ihrer Erfolge. Mag dabei noch so viel guter Wille investiert werden, in der wahren Einheit, die immer Einheit in der Wahrheit ist, hilft das nicht weiter. Unsere in der notvollen Nachkriegszeit gegründete theologische Arbeitsgemeinschaft hätte nicht lange bestanden, wenn sie in solcher Weise verfahren wäre. Im Eigentlichen „arbeitslos” wäre sie nicht einmal zu einem Freundeskreis geworden, gehört doch zur echten Freundschaft, daß man das Anderssein des Anderen ernstnimmt und daß man seine eigene Überzeugung ungeschmälert in die Gemeinschaft hineingibt. Wir haben es Bischof Stählin zu danken, daß er sich immer wieder dafür eingesetzt hat, das Spezifische der eigenen Glaubensgemeinschaft unverkürzt in den Dialog einzubringen. Das war nicht Taktik und Kalkül, das entsprach seinem theologischen und bischöflichen Gesamteinsatz.

LeerEs liegt nahe, diese Einstellung Stählins aus einer konservativen Grundhaltung abzuleiten. Gewiß hatte er in einer Zeit, die gewöhnt war, die Vokabel „konservativ” als ein Schimpfwort zu benutzen, den Mut, zum Positiven des Konservativen zu stehen. Er zählte dazu, wie er zum Abschluß seiner Lebenserinnerungen schrieb, die engagierte Sorge um die „Quellen des Lebens”. Eben diese Überzeugung verband ihn mit der Wahrheit der wirklichen Revolution, „weil jeder echte Revolutionär im Unterschied vom Rebellen nichts anderes will als die verschütteten oder verderbten Quellen des Lebens freizukämpfen und rein zu erhalten” (W. Stählin, Via Vitae, Kassel 1968).

LeerDie Quelle des Lebens und der Ursprung der unerschütterlichen Festigkeit war für Stählin das in der Bibel bezeugte Gotteswort. Ein Leben lang hat er sich darum gemüht, in Treue zu ihm zu stehen und es zugleich immer wieder neu zu fassen. Bei unseren Zusammenkünften hat er Morgen für Morgen in Andachten das Brot des Wortes gebrochen und so in die theologische Bemühung eingebracht. Ich sehe darin nicht nur eine Hilfe, an die wir uns in der Rückschau dankbar erinnern; ich finde in ihr eine Wegweisung für alle weiteren ökumenischen Anstrengungen.

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LeerOft drängt sich heute der Eindruck auf, man hielte in der Ökumene anderweitige Erkenntnisse und Praktiken für aktueller als das biblische Wort. Das mag eine Reaktion auf Fehlformen einer biblizistischen Engführung sein und zudem aus der Bereitschaft resultieren, sich tunlichst auch säkularen Erfahrungen und Einsichten zu öffnen. Tritt dabei die Bereitschaft zurück, sich vom Herrenwort nicht nur ein wenig informieren, sondern schlechthin bestimmen zu lassen, dann ist das Bemühen um die Einheit zur Wirkungslosigkeit verurteilt. Das Studium der Heiligen Schrift ist, um mit dem Konzil zu sprechen, „die Seele der ganzen Theologie” (Dekret über die Ausbildung der Priester n. 16), also auch der ökumenischen Theologie. Die Bibel ist - wie es im Ökumenismusdekret heißt - „gerade beim Dialog ein ausgezeichnetes Werkzeug in der mächtigen Hand Gottes, um jene Einheit zu erreichen, die der Erlöser allen Menschen anbietet” (n. 21).

LeerBischof Stählin ist der Überzeugung - und auch das hat unsere gemeinsamen Studien maßgeblich geprägt - daß Wort Gottes und Volk Gottes untrennbar zusammengehören. Er weiß um das Recht und die Gefahr des polemischen „Allein” im allgemeinen und im Blick auf die Bibel im besonderen. Ich erinnere an seine diesbezügliche Publikation aus dem Jahre 1950 (W. Stählin, Allein. Recht und Gefahr einer polemischen Formel, Stuttgart 1950). Viele, die es nie gewußt oder wieder vergessen haben, hat er darauf hingewiesen, daß die Heilige Schrift nur im Zusammenleben und -denken mit der Kirche sachgemäß verstanden werden kann. „Nur im Zusammenhang einer lebendigen Geschichte, in der Weitergabe (traditio) von Geschlecht zu Geschlecht wird die Bibel als Norm der Kirche wirksam.” Stählin scheute sich nicht, geradewegs zu erklären: „Es gibt keine Möglichkeit, aus der lebendigen Tradition der Kirche heraus in ein unmittelbares Verhältnis zur Heiligen Schrift zu springen” (Symbolon [I], Stuttgart 1958).

LeerIn einer Zeit wie der unseren, die geneigt ist, Festigkeit mit Starrheit und Treue mit Unbeweglichkeit zu verwechseln, ist der Hinweis angebracht, daß Stählins in Lehre und Leben bezeugtes Ja zum Wort und zum Volk Gottes ganz und gar nicht Züge der Verschlossenheit und des Fixismus trug. Das kommt nicht von ungefähr. Gerade das uns anvertraute Wort fordert die je neue Offenheit für den je neuen Anspruch. Der letzte Grund dafür liegt in seinem Mysteriencharakter.

LeerEs ist Bischof Stählin zu danken, daß er Wort und Sache des Mysteriums in unserer Zeit eindrücklich bewußt gemacht hat. Namentlich die jüngsten Diskussionen über Amt und Eucharistie, die diese Dimensionen vermissen lassen, können uns die Bedeutung dieses Dienstes Stählins ad oculos demonstrieren. Für ihn steht fest, daß die getrennten Christen sich nicht im Handumdrehen über einige Lehrsätze zu verständigen und über ein paar Verhaltensregeln zu beschließen haben; die Christen werden immerfort vom Mysterium herausgefordert. Möglichst gemeinsam haben sie zu versuchen, sich dem Mysterium zu stellen, sich von ihm erfassen zu lassen und es der Welt glaubwürdig zu bezeugen.

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LeerDabei werden sie gegensätzliche Anschauungen nicht vorschnell nivellieren. Es könnte gut sein, daß sie sonst Gefahr liefen, gerade den mit unseren Begriffen nicht auflösbaren Geheimnischarakter zu verfehlen. Immerzu sollte allen klar sein, daß das Mysterium Gottes größer ist als alle menschlichen Anstrengungen und daß niemand meinen darf, es hinreichend erfaßt zu haben. Eben deshalb muß sich mit dem festen Ja zum Mysterium, das uns in Christus anvertraut ist, die uneingeschränkte Offenheit für seine Sinntiefe verbinden sowie die wache Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Wir alle wissen, daß das leichter gesagt als getan ist. Wie oft muten Erschütterungen der Glaubensinterpretation wie ein Schwanken des Glaubens selbst an.

LeerWie sehr ihn das berührt, zeigte Bischof Stählin, als er 1970 sein Amt in unserem Arbeitskreis in jüngere Hände legte. Damals wies er nachdrücklich darauf hin, wie für evangelische und katholische Christen vieles, was selbstverständlich erschien, ernstlich in Frage gestellt wird. Bei dieser Gelegenheit sagte Stählin etwas, das nicht vergessen werden sollte. Im Blick auf die Erschütterungen vermeintlich fester Positionen appellierte er an alle: „.. . wir wollen einander stärken darin, das nicht nur als ein Unheil, sondern zugleich als eine unerhörte Möglichkeit, die Dinge neu durchzudenken und Neues zu lernen, anzusehen.”

LeerDaß er damals keinem wohlfeilen Zweckoptimismus das Wort redete, zeigte der sich anschließende Hinweis auf den Herrn: Stählin nannte die modische Redeweise, Jesus sein ein Revolutionär gewesen, mit erfrischender Deutlichkeit „ein Geschwätz”, fügte aber sogleich hinzu: Es gehört „zu dem Christusereignis, daß von diesem Christusereignis an bestimmte Dinge nicht nur im Judentum, sondern in der ganzen religiösen Welt nicht mehr selbstverständlich sind, die bis dahin selbstverständlich waren. Welch eine Erschütterung bedeutet das! Und dies begleitet uns nun auf dem Weg der christlichen Kirche, daß wir den Mut haben, uns erschüttern zu lassen und daß wir - ja darf man so sagen - den Wagnischarakter jedes wirklichen Glaubens mit einer unerhörten Dringlichkeit und Deutlichkeit empfinden”.

LeerZu diesem Wagnis gehört die ständig revidierte Offenheit für die Zeitgenossen. Das christliche Mysterium ist uns ja nicht zur privaten Erbauung gegeben; es ist „Brot für das Leben der Welt”. Wer es empfängt, muß es weitergeben. Dazu gehört die konkrete und lebendige Kenntnis der Adressaten. Erst wenn man ihre Fragen verstanden hat, kann man ihnen die Antwort des Herrn vermitteln. Das bedeutet keineswegs, man müsse zu allen zeitgenössischen Thesen ja und amen sagen. Gerade wer der Überzeugung ist, daß nur einer „das Ja” schlechthin ist (2. Kor. 1, 19), wird das billige Sichanbiedern und das oberflächliche Bejahen nach Kräften vermeiden. Er weiß, daß in vielen Fällen zunächst die Hilfe der Kritik geboten ist.

LeerDamit ist das angesprochen, was Bischof Stählin im Hinblick auf das kirchliche Amt sagte, was aber - so dürfen wir dankbar feststellen - auch ihn persönlich charakterisierte und seinen Einsatz in unserem gemeinsamen Kreis auszeichnete: der Wächterdienst. Festigkeit und Offenheit der Gottesstadt fordern den Wächterdienst. Der „Wächter am offenen Tor” ist sozusagen der verkörperte Hinweis auf die gegebene und geforderte Festigkeit und Offenheit.

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LeerEr hat dafür einzustehen, daß das Gottesvolk nicht in der Bedrohung die Tür hinter sich zuschlägt und sich allein in Sicherheit bringt; er hat ebenso dafür zu sorgen, daß im offenen Kontakt die Hingabe nicht zur Preisgabe pervertiert und nicht an die Stelle des lebendigen Austausches eine tödliche Invasion von außen her tritt. So hat der „Wächter” nach beiden Richtungen zu schauen. Kein Wunder, daß manche dabei müde werden und resignieren, daß andere sich schließlich der einen oder der anderen Seite verschreiben und so wenigstens einer Partei eindeutig sicher zu sein meinen.

LeerUm so mehr sind wir dafür dankbar, daß Bischof Stählin immer wieder versucht hat, sein Wächteramt nach allen Richtungen hin wahrzunehmen. Besonders hat es uns erfreut und erbaut, daß er das mit Freimut und Freude getan hat. Er zählt nicht zu jenen, die in Verdrossenheit und Verkrampftheit von ihrer Amtspflicht erdrückt zu werden scheinen. Er schätzte die Parrhesia im Sinne der Bibel (vgl. seinen Beitrag in der Festschrift zum 70. Geburtstag von M. Schmaus: Wahrheit und Verkündigung, hrsg. v. L. Scheffczyk, W.Dettloff und R. Heinzmann, I, Paderborn 1967). Er hat sie umschrieben als die „Bereitschaft, ,alles zu sagen'”. Dabei wußte er um die Gefahr, Rücksichtslosigkeit mit Freimut zu verwechseln. Er betonte deshalb: „Parrhesia ist nicht Respektlosigkeit und Mangel an Ehrfurcht; wer Ehrfurcht und kühnen Mut für unvereinbare Gegensätze hält, wird das Wort Parrhesia, aber gewiß auch vieles andere im Neuen Testament, nicht verstehen”. Im Anschluß an Hebräer 10 fügte er hinzu: „... die Parrhesia zum Eingang in das Heilige ist nur deswegen ein so unschätzbares Gut, weil dieses ‚Heilige’ der Raum der Gegenwart Gottes ist, von dem es eben dort (10,31) heißt, es sei schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Wer das nicht weiß, bei dem wird alle Parrhesia zur Karikatur.” Weil Stählin überzeugt war von der Parousia, konnte er in Parrhesia reden.

LeerEben deshalb konnte er uns auch den schwierigen Dienst der zähen Geduld erweisen. Ich darf diesbezüglich nochmals an die Worte erinnern, die Bischof Stählin unserem Kreis 1970 gewidmet hat. Sie haben ihre Aktualität nicht eingebüßt. Vor- und Rückschau mit dem Blick auf die Gegenwart verbindend sagte er uns: „Die großen Entwicklungen, die heute über uns wie eine Sturmflut hereinbrechen, dürfen uns nicht darüber täuschen, wie die eigentlichen wirklichen geschichtlichen Entwicklungen erschütternd langsam gehen. Und die jähen Dinge, die uns Not machen, sind ja zum Teil ein sehr vordergründiges Geschehen, hinter dem die wirklichen Wandlungen sehr viel langsamer sich vollziehen. Ich gestehe, daß ich auch oft bei unseren Gesprächen darüber enttäuscht war, wie schwierig die Dinge sind, und wie wir zum Teil überaus gewissenhaft waren in der Erwägung aller Schwierigkeiten und aller Bedenken.

LeerUnd wenn uns jemand einen Vorwurf machen will, so glaube ich, kann es nicht der Vorwurf des Enthusiasmus sein, der unserem Kreis gemacht werden kann. Es scheint mir eine gute Sache zu sein, daß wir all der zum Teil auf Ungewißheit und Unkenntnis und Gedankenlosigkeit beruhenden Ungeduld in ökumenischer Hinsicht eine zähe Geduld entgegengesetzt haben. Und ich glaube, daß diese zähe Geduld eine Verheißung hat, die die Ungeduld eben nicht hat.” In der Tat braucht alle Bemühung um die christliche Einheit zähe, glühende Geduld - oder sagen wir es mit einem Wort der Apokalypse, der wir das Bild vom „Wächter am offenen Tor” verdanken: sie braucht „die Geduld und den Glauben der Heiligen”.

Quatember 1973, S. 131-136

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-24
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