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Zu den Aufsätzen von Gisela Schmidt
von Jürgen Boeckh

LeerDie Aufsätze von Gisela Schmidt, die den heutigen „Trend” zur Heiligsprechung der Welt vom Berneuchener Buch her einer Kritik unterzogen, werden in diesem Heft abgeschlossen. Vielleicht haben sich manche Leser gewundert, daß im Unterschied zu unseren sonstigen Gepflogenheiten hier eine theologische Fachsprache gesprochen wurde. Ich hatte die Autorin schon zu Beginn darauf angesprochen - unter Hinweis auf Wilhelm Stählin, den langjährigen Herausgeber unserer Zeitschrift. Einer seiner akademischen Kollegen hatte mir einmal gesagt: „Das, was ich an Stählin besonders schätze, ist seine Fähigkeit, akademisch gebildete und einfache Menschen zugleich ansprechen zu können.” Unsere Autorin wollte jedoch bei ihrer Sprache bleiben. Sie gab auch eine Begründung: Theologen der jungen Generation, so meinte sie, nähmen einen Artikel überhaupt erst ernst, wenn er in der theologischen Fachsprache (oft ist es ja auch eine soziologische oder psychologische!) geschrieben ist. Ich will das gar nicht bestreiten, aber wir sollten doch bedauern, daß es so ist. Der Abbau humanistischer Bildung trägt anscheinend nicht dazu bei, daß Theologen ein besseres Deutsch sprechen. Vor Jahren konnten wir in ,Quatember' einmal etwas über die Sprache von „Neu-Kanaan” lesen. Das Thema ist wieder aktuell. Im letzten Heft dieses Jahrgangs wird ein Vergleich zwischen den Aussagen der Studie „Die Kirche für andere” und des Berneuchener Buches zum Gottesdienst erscheinen.

Quatember 1973, S. 188

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-24
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