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50 Jahre Michaelsbruderschaft
von Jürgen Boeckh

LeerDrei "Zeugen der ersten Stunde" waren dabei, als die Michaelsbruderschaft aus Anlaß ihres 50jährigen Bestehens ihr "Gesamtmichaelsfest" feierte: D. theol. Gerhard Langmaack, Hermann Lutze und Dr Konrad Ameln. Von Gerhard Langmaack stammte die Idee, das gemeinsame Treffen der Brüder und Gäste in Marburg einzufügen in 10 Einzelfeste, zu denen je ein zwei oder drei Konvente in der Umgebung von Marburg zusammenkommen sollten. So konnten sich die Brüder vom 29. September ab, dem Tag des Erzengels Michael und aller Engel, im überschaubaren Kreis begegnen, um dann am 2. Oktober den Hauptfesttag gemeinsam in Marburg zu erleben.

Leer22 Männer hatten sich dort vor 50 Jahren zusammengefunden. Mit der Verlesung der "Urkunde der Evangelischen Michaelsbruderschaft" am 1. Oktober 1931 in der Kreuzkapelle der Universitätskirche wurde eine verbindliche Gemeinschaft gestiftet, ein Novum im deutschen Protestantismus. Heute haben wir eine ganze Reihe ähnlicher Gemeinschaften, und seit einiger Zeit gibt es sogar einen Beauftragten der EKD für Bruder- und Schwesternschaften, Bischof i. R. Dr. Claß. Er hielt in der festlichen Messe, die um 10 Uhr in der Universitätskirche begann, die Predigt. Die enge Verbindung zu den anderen geistlichen Gemeinschaften kam dadurch zum Ausdruck, daß die entsandten Brüder und Schwestern die Fürbitten sprachen, unter ihnen Frau Dr. Marga Sperling, die Leiterin des Berneuchener Dienstes, mit dem vom gemeinsamen Ursprung her die Bruderschaft in besonderer Weise verbunden ist.

LeerDie öffentliche Eucharistische Feier in der Kirche, an der einst Karl Bernhard Ritter gewirkt hatte, war ein beredtes Zeugnis dafür, daß der deutsche Protestantismus zu einem guten Teil den landeskirchlichen Provinzialismus überwunden hat. Das wurde auch deutlich, als Nachmittag in der Stadthalle unsere Gäste durch den Ältesten der Bruderschaft, Dr. Reinhard Mumm, begrüßt wurden und Grußworte an uns richteten. Bischof Dr. Gernot Jung/ Kassel erinnerte daran, was Michaelsbrüder wie Karl Bernhard Ritter, Kurt Müller-Osten, Walter Lotz und Hans-Rudolf Müller-Schwefe allein in die Kirche von Kurhessen-Waldeck eingebracht haben. Für die evangelischen Kommunitäten sprach Bruder Hans Eisenberg von Imshausen, Pater Gerhard Koch SJ überbrachte die Grüße des Bischofs von Fulda und erinnerte an Jahre gemeinsamen Ringens um ökumenische Gemeinschaft im Marburger Raum. Daß der Festvortrag über "Brüderliches Beten" von dem Benediktinerpater Dr. Laurentius Klein gehalten wurde, zeigt den Grad der Gemeinsamkeit, die wir über noch vorhandene Konfessionsgrenzen hinweg erreicht haben. Mit Genehmigung der staatlichen Stellen war eine Delegation der Konvente der Evangelischen Michaelsbruderschaft in der Deutschen Demokratischen Republik angereist, als deren Sprecher Professor Dr. Nobert Müller/Leipzig die Grüße aller Brüder aus diesem Bereich überbrachte.

© Jürgen Boeckh
Quatember 1981, S. 239-240

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-08-27
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