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Maria (Wort der Schriftleitung)
von Jürgen Boeckh

LeerUm etwas für unsere neue Rubrik „Vor 50 Jahren” zu finden, blätterte ich in dem Berneuchener Weihnachtsbrief vom Jahre 1933. Dabei fiel mein Blick auch auf einen Aufsatz von Wilhelm Stählin mit der Überschrift „Maria / Nach einer Predigt am 4. Adventssonntag 1932.” Da heißt es: „Die alten Marienfeiertage sind unserem Gebrauch entglitten. Aber am letzten Sonntag des Advents gedenken wir der Mutter des Heilands.” Alle taten das damals nicht - und tun es auch heute nicht. Im „Gottesjahr”, dem damaligen Jahrbuch der Berneuchener, taucht zum ersten Male 1928 für den 4. Advent der Anfang des Magnificat, „Meine Seele erhebet den Herren...” als Wochenspruch auf. 1929 wird - mit dem Wochenspruch „Als die Zeit erfüllt war...” (Gal. 4,4) - das Leitbild „Maria, die Mutter des Heilands” eingeführt, 1930 erscheint das Wort „O selig bist du, die du geglaubt hast” (Luk. 1,45), und ab 1935 bleibt es bei dem Spruch „Meine Seele erhebet den Herren...”

LeerAber dieser Wochenspruch hat sich in der Evangelischen Kirche Deutschlands nicht durchgesetzt. Rudolf Spieker bringt ihn noch in der Lesung für das Jahr der Kirche 1950. Da ist das Leitbild, die Mutter des Heilands, schon in Klammern gesetzt, und inzwischen sind Spruch und Leitbild verschwunden, auch aus dem „Evangelischen Tagzeitenbuch”, das sich der offiziellen Ordnung angepaßt hat. Grundsätzlich ist selbstverständlich nichts zu sagen gegen das Leitbild „Die nahende Freude” und das Paulus-Wort „Freuet euch...” (Phil. 4,4.5), aber es zeigt sich hier eben doch die protestantische Scheu, dies bildhaft -marianisch zu sagen!

LeerDas Thema „Maria” wird nicht nur in dem ersten Hauptaufsatz dieses Weihnachtsheftes und in dem Gedicht von Eugen Weschke aufgegriffen. Es taucht immer wieder, mehr oder weniger deutlich, in verschiedenen Beiträgen auf. Monsignore Johannes Günther / Berlin danke ich dafür, daß ich seine - nicht veröffentlichte - Materialsammlung „Luther und Maria” benutzen konnte. Die in diesem Heft abgebildete „Stalingrad-Madonna” von Kurt Reuber ist vom Johannes Stauda Verlag als Postkarte zu beziehen. Vielleicht gibt es Leser, die sie zu Weihnachten und auch nach Weihnachten verschicken möchten.

LeerEine Bitte füge ich noch hinzu: Wie wäre es, wenn sie an jemanden aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ein Jahres-Geschenkabonnement von „Quatember” bestellten (siehe hierzu das Impressum auf der 2. Umschlagseite)? Wenn Sie unsere Zeitschrift mit Interesse lesen (was nicht bedeuten muß, daß man mit allem einverstanden ist!), dann werden Sie sie doch sicher auch gern anderen zukommen lassen! Außerdem hängt die Weiterführung der Zeitschrift - materiell gesehen - von der Zahl der Bezieher ab. Im Unterschied zu vielen anderen kirchlichen Zeitschriften und Regionalblättern in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) werden wir nicht aus Kirchensteuermitteln finanziert!

Quatember 1983, S. 250

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-04-09
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