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Amtsübergabe in Kirchberg
von Jürgen Boeckh

LeerAm Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres war das Berneuchener Haus auf dem Kirchberg bis zum letzten Platz mit Gästen gefüllt. Von Freitag ab waren schon die Konventsältesten zu ihrer jährlichen Rüstzeit versammelt, und nun waren weitere Gäste gekommen, um der Feier der Amtsübergabe des Leiters des Berneuchener Hauses von Pfarrer Hans Nickles auf Pfarrer Dr. Hans Mayr beizuwohnen. Das geschah während der Eucharistiefeier in der Hauskapelle, die mit großer Umsicht so eingerichtet worden war, daß bedeutend mehr Menschen als sonst in ihr Platz finden konnten. Daß unser Berneuchener Haus im Laufe der Jahre seinen Platz in der Evangelischen Kirche in Württemberg und in der Ökumene gefunden hat, wurde am Zusammenwirken der an der Feier Beteiligten deutlich: Prälat Leube predigte und überreichte eine Bibel, Frau Suse Rieber als Vertreterin des Berneuchener Dienstes und Mitglied des „Vereins Berneuchener Haus” legte mit dem Bruder Ältesten, Dr. Reinhard Mumm, dem neuen Leiter einen festlichen Chormantel um, den der Verein Berneuchener Haus gestiftet hatte, der frühere Hausvater Nickles übergab seinem Nachfolger das orthodoxe Altarkreuz, das einst Wilhelm Stählin dem ersten Hausvater Oskar Planck zum 70. Geburtstag geschenkt hatte. Der Kurator der Bruderschaft, Professor Dr. Theodor Schober, der norwegische Bischof Per Loenning (jetzt Professor in Straßburg), P. Laurentius Klein OSB und Mitglieder der Hausgemeinde waren aktiv an der Liturgie beteiligt.

LeerDer festliche Nachmittag im Kapitelsaal wurde von dem Vorsitzenden des Vereins Berneuchener Haus, dem Freien Architekten Harald Erichsen, eröffnet. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß Hans Mayr als „promovierter Ökumeniker”, der erst im Jahre 1977 in die Bruderschaft aufgenommen worden war, mit seiner Familie den Weg auf den Kirchberg gefunden hatte: Darum begrüßte er vor ihm als jüngste die Tochter Susanne, die das Gymnasium besucht und Frau Hannelore Mayr, die beim Straßenbauamt tätig gewesen war - keine schlechte Mitgift für die neue Aufgabe.

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Leer„Wer hier leben darf, der lebt in einer großen Tradition”, sagte Hans Nickles in seinem Grußwort. Er bezeichnete seine dreizehn Jahre auf dem Kirchberg als die erfülltesten seines Lebens, wenn auch vieles Stückwerk bleiben mußte. Die Vertreter des Staates, Abteilungsdirektor Albrecht Haas von der Oberfinanzdirektion Freiburg, Landrat Manfred Autenrieth, Rottweil, und Bürgermeister Peter Vosseler, Sulz, erinnerten an die Bewährungsproben, die alle Beteiligten nach dem Brand leisten mußten: Aber es wurde auch nach vorn gewiesen! So meinte der Bürgermeister: „Ich glaub, auf diesem herrlichen Flecken Erde kann man dem Herrgott ein Stückchen näher kommen”, und der Landrat rief dem neuen Hausvater „ein herzliches Glückauf!” zu.

LeerZu Beginn, in der Mitte und zum Abschluß der Grußworte hörten wir Teile aus Sonaten von Johann Sebastian Bach. Außer der Leiterin des Berneuchener Dienstes, Frau Marga Sperling, und dem Bruder Ältesten sprachen P. Laurentius, Professor Loenning, Oberkirchenrat Walter Arnold, Stuttgart, und Frau Ilse Gern, die Hauswirtschaftsleiterin auf dem Kirchberg, zu der Versammlung. Der Kurator, Dr. Theodor Schober, schickte unseren Bruder Hans Mayr mit einem Segensgebet auf den Weg, das wohl jeder von uns für sich oder für andere gern aufnimmt:
„Der Herr sei vor dir,
um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir,
um dich in die Arme zu schließen,
um dich zu schützen gegen Gefahren.
Der Herr sei hinter dir,
um dich zu bewahren vor der Heimtücke des Bösen.
Der Herr sei unter dir,
um dich aufzufangen, wenn du fällst.
Der Herr sei in dir,
um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum,
um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen.”
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne dich der gütige Gott heute und morgen und immer. Amen.
Quatember 1986, S. 33-34

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-09-21
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