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Hans-Rudolf Müller-Schwefe †
von Hanfried Moes

LeerDas „Fünfte Berneuchener Gespräch”, über das im vorigen Heft (S. 34) berichtet wurde, war die letzte Tagung, die Hans-Rudolf Müller-Schwefe geleitet hat. Wenig später wurde eine schwere Krankheit festgestellt; am 10. April wurde er heimgerufen und am 18. April von der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg aus zur letzten Ruhe geleitet. - Auf die Fragen der Zeit hören und aus der Mitte des Evangeliums heraus Antworten suchen - das hatte schon das Wirken seines Vaters, des „Provinzialpfarrers für Apologetik” in Schwefe bei Soest und Münster geprägt, das wurde auch seine Lebensaufgabe: als Wehrmachtspfarrer (denn die damaligen Machthaber verwehrten ihm den Eintritt in die akademische Laufbahn), als Gründer und Leiter der Evangelischen Akademie Hofgeismar, als Professor für Praktische Theologie in Hamburg.

LeerImmer wieder hat er sich mit seinen Gaben und Kräften der Evangelischen Michaelsbruderschaft zur Verfügung gestellt: mit zahlreichen Vortragen (unvergessen ist sein Vortrag beim Gesamtkonvent in Darmstadt „Religion in einer religionslosen Zeit”), mit Predigten und als Verantwortlicher im Arbeitskreis für Gegenwartsfragen. Er lehrte die Hörer, die Hintergründe gegenwärtiger Erscheinungen wahrnehmen. Er ließ seine Gemeinde neu auf das Evangelium hören. Er zeigte auf, welches Gewicht und welche Gestalt die Askese in unserer Zeit haben müsse. Als große Askesis - als Übung, die Gott ihm auferlegt hat, hat er die Krankheit angenommen; was er glaubte und lehrte, hat er in dieser letzten Probe durch Gottes Gnade bewährt.

Quatember 1986, S. 125

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-09-21
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