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Gedenken an Odo Casel OSB
von Reinhard Mumm

LeerZum Michaelsfest haben wir in diesem Jahr Anlaß, uns an Odo Casel zu erinnern, hat er doch den Liturgen, den Theologen insgemein und damit der Ökumene eine wesentliche Erkenntnis vermittelt. Am 27. September 1886 wurde Casel in Koblenz-Lützel geboren und auf den Namen Johannes getauft. Als Neunzehnjähriger trat er in die Abtei Maria Laach ein und nahm als Benediktiner-Mönch den Namen Odo an. Unter der Leitung des Abtes Ildefons Herwegen entwickelte Odo Casel sich zu einem bedeutenden Liturgiker. Er wurde zum Spiritual der Benediktinerinnen der Abtei Herstelle an der Weser berufen.

LeerOdo Casel erkannte neu den Mysteriencharakter der Liturgie, zumal der Feier der Eucharistie. Das ein für allemal geschehene Opfer Jesu Christi wird in der Messe nicht durch den Priester „wiederholt”, sondern das für uns geschehene Opfer wird in der Eucharistie vergegenwärtigt. Diese Erkenntnis trägt dazu bei, die alten Gegensätze zwischen katholischen und reformatorischen Kirchen zu überwinden. Bei den ökumenischen Gesprächen der Gegenwart knüpfen wir an Odo Casels Erkenntnis an und können so mißverständliche Gegensätze überwinden. Wer den neuen Band über die „Verwerfungsurteile” des 16. Jahrhunderts studiert, wird das bestätigt finden.

LeerOdo Casel starb im Jahr 1948 während der Osternachtfeier in der Abtei Herstelle, als das Lumen Christi erklang: „Christus ist das Licht!” So vollendete sein Sterben, was er in seinem Leben erkannt und bezeugt hat.

Quatember 1986, S. 126

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-10
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