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„Die Menge der himmlischen Heerscharen”
von Angela Boeckh

LeerDas Bewußtsein des heutigen Menschen steht der Engelwelt, wie sie in frühen Kulturen als wirkende, wirksame Kraft erlebt wurde, im allgemeinen fern. Die Engel sind nicht mehr Zeichen einer über den Menschen hinausweisenden Welterfahrung. Entweder sind sie gänzlich aus unserem Erleben verbannt oder sie sind Stoff für wissenschaftliche Abhandlungen geworden. Selbst die Theologie hat mit den Engeln oft ihre Schwierigkeiten. Und da der fromme Mensch von heute, wie Karl Rahner sagt, „mit ihnen doch nichts zu tun hat, meint er, auch in der Heilserkenntnis völlig uninteressiert sein zu können für eine eventuelle Existenz derselben.” (Art. Angelologie in Herders Theol. Taschenlexikon, Bd. l, S. 107)

LeerWenngleich die Engellehre im Alten Testament verhältnismäßig spät auftritt und im Neuen Testament die Engel eher in einer Abwehr des Engelkultes und im Bewußtsein der Überlegenheit des Christen über alle innerweltlichen „Gewalten und Mächte” auftreten, entspricht die im Protestantismus übliche Vorstellung von dem in einsamer Majestät zur Rechten Gottes thronenden Christus doch nicht der neutestamentlichen Schau, wie Oskar Planck in seiner schönen Betrachtung über „Unsere Verbindung mit der oberen Welt” sagt (In: Die Katholizität der Kirche, Stuttgart 1957). Diese neutestamentliche Schau wird im Brief an die Hebräer (12, 22 ff.) zusammengefaßt: „Ihr seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und den vielen tausend Engeln und zu der Versammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, und zu dem Mittler des neuen Bundes, Jesus, und zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet als Abels Blut.” Die Engel umgeben den lebendigen, unverrückbaren Mittelpunkt: Gott, den HERRN, und Christus, den Mittler des Neuen Bundes. Also bedeutet die Begegnung der irdischen Kreatur mit Gott immer auch: Begegnung mit seinen Engeln.

LeerDie Bezeichnung „Engel” ist allerdings in unserem heutigen Sprachgebrauch zu einem Sammelbegriff für verschiedene Gestalten der himmlischen Welt geworden, die ursprünglich unterschiedlich benannt wurden.

LeerDas Hauptwort „Engel” ist dem griechischen αγγελος, „Bote” (lat: angelus), entlehnt. Das griechische Wort hat neben sich das Zeitwort αγγελειν, „melden, verkünden, befehlen”, sowie das Hauptwort αγγελια, „Nachricht, Meldung, Botschaft, Befehl”. Also ist αγγελος, der „Engel”, ein Bote, der eine Botschaft ausrichtet (s. Friso Melzer, Der christliche Wortschatz der deutschen Sprache, Verlag E. Kaufmann, Lahr/Baden 1951, S. 153 ff.). In dieser Eigenschaft offenbart er sich als Teilaspekt der englischen Kraft, die über das Verkünden einer Botschaft hinaus sich in Lob, Anbetung, Wächterschaft u. a. äußert.

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LeerWer regelmäßig oder auch nur gelegentlich in der Bibel liest, wird immer wieder, wenn auch in den einzelnen Schriften verschieden häufig, auf die Engel im engeren und im weiteren Sinne stoßen. (Biblische Begriffs- und Wortkonkordanzen können für eine intensivere Lektüre hilfreich sein.) Wer darüber hinaus am Gottesdienst mit der Feier des Heiligen Mahles teilnimmt, wird schon in den gleichbleibenden Stücken der Liturgie immer wieder in den Lobgesang der himmlischen Mächte hineingenommen; unausgesprochen in der kleinen Doxologie (Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste . . .), deutlicher im großen Gloria (Ehre sei Gott in der Höhe . . .), dem Engelshymnus aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas, und noch deutlicher im Sanctus: „Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten . . .). Davor heißt es (nach der offiziellen Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden!): „. . . durch welchen (Christus) Deine Majestät loben die Engel / anbeten die Herrschaften / fürchten die Mächte, die Himmel und aller Himmel Kräfte samt den seligen Seraphim / mit einhelligem Jubel Dich preisen. Mit ihnen laß auch unsre Stimmen uns vereinen / und anbetend ohn Ende lobsingen.” Realisieren wir - persönlich - im Gottesdienst diese Gemeinschaft mit der „oberen Schar”?

LeerKaum bewußt ist vielen Christen, sogar solchen, die häufig an Gottesdiensten teilnehmen, daß auch in den Liedern der Kirche die Engel eine beträchtliche Rolle spielen. Wer darauf angesprochen wird, denkt meist zuerst an die Engel in den Weihnachtsliedern. Aber die himmlischen Mächte sind in einem weit größeren Ausmaß im Evangelischen Kirchengesangbuch (auf das ich mich hier lediglich beziehe) präsent! Jeder kann das mit dem Gesangbuch in der Hand selbst feststellen. Als Hilfe bietet sich noch die „Wort- und Sachkonkordanz” von F. J. Arnold, Chr. Mahrenholz u. a. an (Handbuch zum EKG, Bd. I, Erster Teil, Göttingen 1953). Hier möchte ich einmal eine systematische Übersicht über das Vorkommen der himmlischen Mächte im Gesangbuch geben:

I. 1. Die Menge der himmlischen Heerscharen36 Texte
  a) Die Schar, der Chor, das Heer der Engel33 Texte
  b) die Zahl der Engel 3 Texte
II. 1. Der himmlische Lobgesang42 Texte
  a) Der Jubel der Engel29 Texte
  b) Das Sanctus 9 Texte
  c) Das Gloria 7 Texte
  d) Die musizierenden Engel 3 Texte
 2. Der Wächterengel26 Texte
 3. Die Gemeinschaft zwischen Menschen und Engel26 Texte
  a) Die Vereinigung von Menschen und Engeln22 Texte
  b) Die Engel als Brüder und Gefährten 4 Texte
III. 1. Der Verkündigungsengel16 Texte
  a) Der Bundesengel 1 Text
  b) Die Boten 1 Text
 2. Die Engelklassen15 Texte
  a) Die Seraphim 7 Texte
  b) die Cherubim 5 Texte
  c) Die Throne 2 Texte
  d) Die Erzengel, Herrschaften, Fürstentümer, Mächte und Gewalten   1 Text
 3. Die Beschaffenheit der Engel17 Texte
IV. 1. Christus als Herrscher der himmlischen Heerscharen10 Texte
 2. Die Engel als dienstbare Geister 9 Texte
 3. Der Todesengel 7 Texte
 4. Das Gebet der Engel 3 Texte
V. 1. Der dunkle Engel 1 Text

LeerEin vergleichender Blick auf die Gesangbuchtexte zeigt, daß in 110 von ins gesamt 497 Gesängen die Engel erwähnt werden. Das entspricht ziemlich genau 22%. Die Verteilung der 110 Texte auf den allgemeinen Liedteil und das „Sondergut der Evangelischen Kirche der Union” (EKU) (von dieser Ausgabe bin ich ausgegangen) ergibt prozentual den gleichen Befund:

Allgemeiner Teil88 von 394 Texten = 22 %
Sondergut der EKU   22 von 103 Texten = 21%

LeerEine vergleichende Betrachtung der den Gesangbüchern der verschiedenen Landeskirchen angehängten Sondergut-Liedtexte dürfte in diesem Zusammenhang mit Sicherheit aufschlußreich sein. Der Anhang der Evangelischen Landeskirche in Baden bietet beispielsweise eine weit größere Anzahl von Weihnachtsliedern als das Sondergut des EKU (10 gegenüber 3 Texten), wodurch auch den Engeln, die in nahezu jedem Weihnachtslied genannt werden, mehr Beachtung zukommt - vorzüglich dem Verkündigungsengel.

LeerWer nach den Engeln in der Bibel, in der Liturgie und im Kirchenlied fragt, sollte sich darüber klar werden, ob es ihm lediglich um sachliche, wissenschaftliche Feststellungen geht, oder darum, die Welt der Engel als Teil der übersinnlichen Wirklichkeit zu erhellen und sie aus der Rolle der nur geduldeten Randerscheinung zu befreien. Wieder schließe ich mich Karl Rahner an: „Das Gesagte soll nicht als nicht mehr nachvollziehbare Mythologie hingestellt werden. Die ‚Engel an sich’ sind vorausgesetzt.”

LeerUm der Wirklichkeit der Engel in unserem Bewußtsein wieder einen Platz einzuräumen, ist es zunächst nötig zu erkennen, daß das heutzutage voll akzeptierte „wissenschaftliche” Denken einseitig ist, da es über Dinge, die zwar wirklich, aber nicht wissenschaftlich analysierbar sind, keine Aussagen machen kann. Die Existenz der Engel kann nicht bewiesen werden; und zwar weder durch historisierende Betrachtungen, noch durch die Analyse der menschlichen Psyche. Dr. med. h. c. Moolenburgh berichtet in seinem sehr erfrischenden - weil humorvollen und zugleich tiefsinnigen - Buch „Engel als Beschützer und Helfer der Menschen” (Verlag Hermann Bauer, Freiburg i. B. 1985) von einer von ihm im Jahre 1982 (!) durchgeführten Untersuchung über Engelerfahrungen. Auf die an 400 Personen gerichtete Frage: „Haben Sie schon jemals einen Engel gesehen?” erhielt er 31 positive Antworten! - Für die betreffenden Personen war das Erleben der Engel ein Beweis ihrer Existenz. Eine solche Subjektivität hat in den Hallen der Wissenschaft allerdings wenig Platz; es sei denn, diese folgte dem „Ruf der Zeit” und stellte sich der Dringlichkeit eines ganzheitlichen Denkens.

LeerHatte Moolenburgh zu Beginn seiner Untersuchung gedacht, seine Schlußfolgerung würde lauten „Früher hat man noch Engel gesehen, heute aber nicht mehr”, so mußte er nach Abschluß der Untersuchung folgern: „Engel werden mindestens ebenso oft wie früher gesehen, aber es spricht niemand mehr darüber.” Das bedeutet offensichtlich, daß das Besondere einer Engelbegegnung nicht geeignet ist, Bestandteil des alltäglichen Gesprächs zu sein; Engelbegegnungen gehören zu den Wendepunkten in der Entwicklung des inneren Menschen und sind deshalb zu den intimsten Erfahrungen zu rechnen, die ein Mensch machen kann.

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LeerNicht der „äußere”, nur der „innere Mensch” (diese Unterscheidung macht Paulus 2 Kor 4, 16), der Mensch, der sich dem „Himmel” öffnet (vgl. 2 Kor 12,1 ff.), kann die Wirklichkeit der Engel erfahren. Diese Wirklichkeit  i s t , auch wenn sie nicht wahrgenommen wird, und sie kann ins alltägliche Leben einbrechen, auch wenn sie nicht „gewollt” ist - aber sie wird immer den Innenraum des Wesens betreffen und hat dadurch formgebende Kraft (vgl. Gitta Mallasz, Die Engel erlebt, Daimon-Verlag Zürich 1983). Daß nur durch innere Wandlung ein äußerer Fortschritt möglich ist, wird von immer mehr Menschen erkannt. Gitta Mallasz bezeichnet die Engel in diesem Zusammenhang als „die großen Helfer allen Werdens”, die uns bei unserer Aufgabe auf der Erde unaufhörlich Hilfe leisten; und diese Aufgabe heißt: μετανοια, Sinnesänderung. Zwar muß „Sinn”, νοος, hier als Geist, Verstand, Einsicht begriffen werden; dennoch besteht ein inhaltlicher Zusammenhang zur sinnlichen Wahrnehmung, deren Verfeinerung, wie jeder selbst beobachten kann, zu einer Änderung des Bewußtseins beiträgt.

LeerIn Kontakt mit dem „Himmel” zu treten hat mit Träumerei nichts zu tun. Jeder kann selber ausprobieren, was es heißt, ganz real, sich „zum Himmel zu strecken”: Man stelle sich an einen beliebigen Platz und beginne, über die Begrenzung des eigenen Körpers hinaus mit dem Bewußtsein den Raum immer weiter zu ertasten; zunächst den konkreten Raum, das Zimmer, das Haus, dann immer weiter in die Höhe, über das Strahlungsfeld der Erde hinaus. Diese Übung erfordert höchste Konzentration; und jeder, der sie durchführt, wird bemerken, daß sich mit der Ausdehnung des Bewußtseins in den Raum auch der Körper anders orientiert: Er „rückt sich zurecht” und richtet sich immer mehr seiner Gesetzmäßigkeit entsprechend auf.

LeerWas hat das nun alles mit den Engeln zu tun? Rainer Maria Rilke bezeichnet sie als „Räume aus Wesen” (Duineser Elegien, 2. Elegie; wenngleich nach Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie S. 40, die Engel bei Rilke aus der Beziehung zum Lebendigen Gott der Schrift, aus der Gnade herausgenommen sind, dürfte diese Bezeichnung wohl auch auf den biblischen Engel zutreffen); und Romano Guardini sagt über den Engel: „Für ihn bestehen weder Grenzen des Raumes noch der Zeit. Alle Höhe, Tiefe, Weite des Sinnes und der Wesenheit ist sein Bereich. Er steigt auf, dringt ein, durchmißt. Das drückt sich in den Flügeln aus: Der Engel ist der Fliegende.” (ebd. S. 35)

LeerWas wir nur mit großer Anstrengung erahnen können, ist demnach für die Engel „Sein” - und noch mehr als das. Durch die Ausrichtung nach oben können wir uns aber der „dem universalen Sein entströmenden Kraft” (Dane Rudhyar, Astrologie der Persönlichkeit, Verlag Heinrich Hugedubel, München 1979, S. 215), dem Engel, entgegenstrecken und dadurch für ihn empfänglicher werden. Warum ist das so wichtig? Diese Frage kann natürlich von mir nicht beantwortet werden. Ich möchte dennoch einen Versuch in diese Richtung unternehmen, denn ich glaube mit Moolenburgh, daß den Menschen nichts mitgeteilt wird, was sie nicht auch verstehen können, in das sie nicht - wenn auch nur ein klein wenig - einzudringen vermöchten. Im Zusammenhang mit der Bemühung um das Verständnis der Engel geht er der Frage nach der Bedeutung der Cherubim nach, und zwar zunächst der ihrer „vier Gesichter” als vier verschiedener Aspekte des Seins, sodann der Bedeutung der „Augen”: „Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.” (Ez 10, 12) Sein Interpretationsversuch, daß nämlich die Augen ein Zeichen für die überaus große Bewußtheit dieser Engelwesen sind, indem sie nicht nur nach außen, sondern gleichzeitig nach innen gerichtet sind, und zwar nicht nur am Kopf, sondern überall an ihrer Gestalt, ist zumindest bemerkenswert.

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LeerIch möchte dem noch die Beobachtung hinzufügen, daß mit der steigenden Zahl der Augen sich jeweils eine höhere Dimension dem Bewußtsein erschließt: Wir sehen mit einem Auge zweidimensional, mit zwei Augen dreidimensional und mit der Entwicklung des „dritten Auges” öffnet sich uns allmählich die vierte Dimension. Die ungeheure Bewußtseinserweiterung, die demnach einer von Augen übersäten Gestalt innewohnt, geht vollkommen über unser Vorstellungsvermögen. Und dennoch sind die Cherubim nicht einmal die höchsten Engelwesen, sondern da gibt es noch die Seraphim, die in ihrem nicht endenwollenden „Heilig” die Kraft des Allerhöchsten als erste bündeln und als unvorstellbaren Schöpfungsgesang ins Universum tragen. (Hierzu Moolenburgh, Engel. . .S. 160 ff.)

LeerMit diesen Vorstellungen im Hintergrund, die sicher zumindest die Richtung treffen, in der hier gedacht werden kann, ist die Rede von einer Vereinigung von Menschen und Engeln geradezu erschreckend. Und dennoch wird davon gesprochen. Das bedeutete für uns, daß auch wir „voller Augen” zu sein hätten, das heißt, daß jede Zelle unseres Körpers, unseres ganzen Seins, in ein Auge, das nach außen und gleichzeitig nach innen schaut, verwandelt werden müßte.

LeerHier ist unbedingt zu betonen: Dieses klare Bewußtsein ist bei den Engeln nicht Ausdruck einer blinden Kraft, der sich nur die „Snobs der Religiosität” (Guardini, Der Engel ... S. 37) nähern können, sondern Ausdruck einer Liebe, die das ganze Universum erfüllen will und sich jedem Menschen frei schenkt. „Der Engel als bloßer Geist geht den Menschen nichts an”, sagt Guardini (ebd. S. 36). Von diesem Engel spricht die Hl. Schrift überhaupt nicht. Der Engel, von dem die Schrift redet, ist jener, der „nicht kraft eigener ‚Numinosität’, sondern kraft der Gnade, durch welche er an Gottes heiligem Leben teilnimmt, . . ., Ihn schaut, Ihn liebt und Ihm dient,. . . Geist im Heiligen Geist” ist; „geistlicher Geist”, wie Guardini sagt. Die Einweihung in den „Dienst der Liebe” hat also etwas mit dem Hineinwachsen in  d i e s e n  Geist zu tun. So sagt auch WhiteEagle: „Wenn dein eigener Geist dem Christusgeist genügend nahegekommen ist, wirst du jene unsichtbaren, geistigen Welten wahrnehmen können.” (Naturgeister und Engel, Aquamarin-Verlag 1981, S. 15)

LeerDas heißt aber auch: Durch die Kräfte der mit Christus verbundenen Menschen geschieht Wirksames in der geistigen Welt. In Anbetracht einer solchen Verschränkung der Welten bezeichnet Rudolf Steiner, und nicht nur er, den Menschen als ein zur zehnten Engelordnung, zum untersten Chor der Himmlischen Hierarchie, aufsteigendes Wesen (s. H.-W. Schroeder, Mensch und Engel - Die Wirklichkeit der Hierarchien, Fischer-TB 5522, Frankfurt a. M. 1982).

LeerIn dem von Gitta Mallasz aufgezeichneten Dokument von Gesprächen mit Engeln während der Jahre 1943/44 in Ungarn wird auf die Frage nach der Erlangung richtiger Menschenkenntnis geantwortet: „Menschenkenntnis? - Es gibt sie noch nicht, denn es gibt den MENSCHEN noch nicht. - DER MENSCH IST SO GROSS, DASS SELBST ICH IHN NICHT SEHE.” (Die Antwort der Engel, Daimon-Verlag Zürich 1984, S. 84 - Vgl. Rezension in Quatember, 49. Jg./1985, S. 181 ff.) - Angesichts dieser Aussage wird deutlich, daß es nicht ausreicht, Zeugnisse vergangenen Glaubens als Wirklichkeiten zu akzeptieren, sondern daß es genauso wichtig ist, sich mit seinem Bewußtsein zu einem unendlichen Vertrauen gegenüber den Mitmenschen durchzuringen, die von Glaubenserfahrungen und Erlebnissen mit der unsichtbaren Welt heute sprechen. Denn - so lautet ein „verborgenes Wort” Jesu: „Solcher Mann wird als reich in Gott erachtet, der erkannt hat, daß das Alte der Zeit nach neu und das Neue alt ist.”

Quatember 1986, S. 203-209

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-09-21
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