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von Hans-Dietrich Paus |
Den „geistlichen Übungen” hat Wilhelm Stählin im Jahr 1938 einen ganzen Band des „Gottesjahres” gewidmet, im 18. Jahrgang zum ersten Mal, weil er sich „immer wieder gescheut habe, das Thema anzufassen.” Es schien damals zu umfassend, mit zu vielen offenen Fragen verbunden. Aber die Zeit war gekommen, nicht mehr zu schweigen, sondern „ Wegweisung für einen notwendigen Weg” zu geben. Denn selbst einen gefährlichen Weg zu gehen, sei ungefährlicher, als „in der Wüste zu bleiben, wo die Quellen versiegen”. Dem und mancher Erfahrung unserer Zeit schien mir am besten der Beitrag von Ludwig Heitmann zu entsprechen: „Wüstenwanderung”. Wüste, das ist da, wo das Leben zu sterben droht, Flüsse und Meere umkippen, die Wälder sterben, Hoffnungen verwelken. Da hindurch führen uns unsere Wege. Ein Urbild auch, daß Gott mitwandert, mitlagert und die Wüste wieder mit Kraft und Zuversicht füllt. Wichtig war mir eine Erkenntnis, die Ludwig Heitmann am Schluß formuliert: Der Vergleich mit dem Gesetz des alten Bundes am Sinai und dem „Gesetz des Berges” (Matthäus 5) am Ende des Wüstenweges von Jesus: Die Bergpredigt als Grundgesetz für das neue Leben im Reich Gottes. Ludwig Heitmann - Die Wüstenwanderung Quatember 1988, S. 159 |
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