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HERR, segne meine Hände

HERR, segne meine Hände,
daß sie behutsam seien,
ohne zur Fessel zu werden,
daß sie geben können ohne Berechnung,
daß ihnen innewohne
die Kraft, zu segnen und zu trösten.

HERR, segne meine Augen,
daß sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
daß sie das Unscheinbare nicht übersehen,
daß sie hindurchschauen durch das
Vordergründige,
daß andere sich wohl fühlen können
unter meinem Blick.

HERR, segne meine Ohren,
daß sie deine Stimme
zu erhorchen vermögen,
daß sie hellhörig seien
für die Stimme der Not,
daß sie verschlossen seien für den Lärm
und das Geschwätz,
daß sie das Unbequeme nicht überhören.

HERR, segne meinen Mund, daß er dich bezeuge,
daß nichts von ihm ausgehe,
was verletzt und zerstört,
daß er heilende Worte spreche,
daß er Anvertrautes bewahre.

HERR, segne mein Herz,
daß es Wohnstatt sei deinem Geist,
daß es Wärme schenken und bergen kann,
daß es reich sei an Verzeihung,
daß es Leid und Freude teilen kann.

Laß mich mit dir verbunden sein,
mein Gott, mit allem,
was ich habe, was ich liebe und
was ich bin.

(Von einem unbekannten Verfasser, zugeschickt von Leopold Achberger, Graz)

Quatember 1989, S. 115

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-04-23
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