|
von Johannes Günther |
(vgl. QUATEMBER 56,1992,3, S. 130 ff.) Der Gegensatz Niemöller-Asmussen ist bis heute aktuell. Es geht letztlich um die Frage nach Wohl und Heil. Asmussen schreibt in seinem Römerbrief-Kommentar (S. 18): »Dem Evangelium kommt es an auf das Heil. Ob das Wohl der Menschen erreicht wird, steht zunächst nicht zur Debatte.« Darin unterscheidet er sich von Niemöller, der einen innerweltlichen Messianismus à la Karl Marx als mit der christlichen Botschaft für vereinbar hielt (siehe das Zitat in Hünerbeins Aufsatz Seite 139, Zeile 26 ff.). Innerhalb der katholischen Kirche von heute taucht der gleiche Gegensatz auf in der Diskussion über eine »Theologie der Befreiung« (Leonardo Boff!). Es ist und bleibt die Aufgabe der Kirche, sich einzusetzen für das Wohl aller Armen und Entrechteten, aber ein solcher Einsatz kann und darf nicht gehen auf Kosten ihrer Heilssendung. Dieses Heil aber ist - auch für uns - nur auf dem Weg über das Kreuz zu erreichen. Prälat Johannes Günther, Berlin Quatember 1993, S. 58 |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-07 Haftungsausschluss |