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Ende und Anfang der Verkündigung
von Jan Christian Hoekendijk

LeerEs gibt kein Evangelium, wenn es nicht verkündigt wird. Aber praktisch stehen wir heute fast allerwegen in einer großen Verkündigungsnot. Wir ahnen, daß die große geistige Durchbruchsschlacht der Nachkriegsjahre nicht gelungen ist. Viele der enthusiastischen Evangelisierungsexperimente der Nachkriegsjahre sind ins Leere gelaufen. Man braucht nur einige wenige Evangelisationskonferenzen mitzumachen, um zu entdecken, daß wir die neuen Wege der Evangelisation überhaupt noch nicht kennen. Oder wenn wir meinen, daß wir sie kennen, davor zurückschrecken, weil es eine so radikale Änderung in der ganzen Struktur des kirchlichen Lebens voraussetzt.

LeerAlso Evangelisation in der neuen Situation? Gegenüber der gestrigen ist vielleicht die heutige Situation am schärfsten charakterisiert durch ihre Impotenz zur Revolution. Revolution setzt ja eine Plastizität der Verhältnisse voraus. Man muß glauben, daß eine radikale Änderung möglich ist, wenn man sie wagen will. Und gerade dieser Glaube ist unserer Generation größtenteils verlustig gegangen. Von welchem Gesichtswinkel aus man sie auch betrachtet, immer wieder wird man beeindruckt von dieser Ohnmacht, etwas Neues zu träumen oder zu wollen.

LeerDer Künstler, der ja vom Traum lebt, ist zu einem Repristinateur geworden. Der Wissenschaftler, der bekennt: Die Maßstäbe sind zerbrochen, und nur die Aufrichtigkeit ist geblieben. Aber Aufrichtigkeit, das heißt doch gerade bei ihm, daß man bereit ist, das Dasein auf sich zu nehmen ohne Sinn und ohne Sinngebung, in der illusionslosen Tatsächlichkeit seiner Faktizität, ohne die Lüge eines sinnvollen Zusammenhangs. Auch der Gläubige hat Anteil an dieser Ohnmacht zur Revolution; zwar redet er noch öfters von Reformation und Erneuerung. Meistens meint er aber eine Rückkehr zu den Vätern und eine konservative Versteifung.

Leer Der Mensch, dem wir in unserer Evangelisationsarbeit heute begegnen, will nur noch wissen, wie er sich in den Verhältnissen, wie sie sind, benehmen soll. Die Frage nach dem Sinnvollen ärgert ihn. Und das Tragische dabei ist, daß er dieser Frage nicht entweichen kann. Er kann nicht mehr ein einfacher Konformist sein. Auch wenn man nicht aufhört, ihm zu sagen, daß er sich mit der jeweiligen Situation irgendwie abfinden muß, so bleibt er doch in Auflehnung und Rebellion.

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LeerDer Mensch von heute ist der Mensch in Rebellion, der an keine Revolution mehr glaubt. Und darum hat er keine klaren Positionen mehr. Und darum verfällt er auch nicht irgendeinem Ismus mehr. Und wenn er es macht, dann doch mit Vorbehalt und einer inneren Reserve. Er leugnet nichts und er anerkennt nichts. Wenn er sich einen Atheisten nennt, so sagt er sofort: Aber es ist eine verdammte Sache, daß Gott nicht existiert, wie Sartre gesagt hat. Wenn er sich rühmt, Nihilist zu sein, beweist er im nächsten Augenblick, daß er noch an vielem hängt. Er hat noch tief im Innersten seines Wesens eine ganze Skala von Werten, aber keinen Wert mehr ohne eine bitteren Beigeschmack.

LeerRedet man von Freiheit, so sagt er: Ja, zur Freiheit sind wir verdammt. Preist man das Leben, so heißt es: Leider sind wir ins Leben geworfen. Nennt man Gott, so sagt er, so klagt er: Mein Gott, warum hast du mich verlassen? In dieser Dämmerung lebt und verkehrt unsere Generation. Man ist kein -ist mehr, nicht pro, nicht kontra, nicht entschieden. Der Gottesleugner hat Platz gemacht für den Gotteslästerer. Der verwegene Prometheus, der die Zukunft erobern möchte, substituiert durch Sisyphos, der sich vergeblich um Sinn und Ordnung und Gestaltung seines Denkens müht und ohne Hoffnung leben will. Man macht es alles nur weiter mit genau so viel Mut und Ausdauer, als man aufbringen kann, aber so sinnlos und so nutzlos. Das einzige, was wir vielleicht noch machen können, ist, daß wir überlegen, was unser Zeitalter nicht mehr ist. Es ist nicht anti etwas, es ist nur post etwas. Ich möchte unsere heutige evangelistische Aufgabe betrachten in einer Epoche, die man charakterisieren kann als post-bürgerlich, post-christlich, postkirchlich und post-persönlich.

LeerZuerst post-bürgerlich: Hier brauchen wir vielleicht nicht viele Worte. Jede wesentliche Beziehung zu und jede Begegnung mit einem Menschen heute verrät schon, daß die ganze bürgerliche Ideologie desjenigen, der meinte, satt und sicher im Endlichen zu wohnen, antiquiert ist. Wir hören auch davon reden, am meisten natürlich in kirchlichen Kreisen. Aber es ist klar, daß diese Ideologie nur noch eine Fassade bedeutet. Wir dürfen in unserer Evangelisation einfach nicht mehr das Bild eines titanisch sicheren Bürgers der Endlichkeit haben. Diese Selbstsicherheit ist schon längst erschüttert und zerbrochen. Der heutige Bürger vermag nicht einmal mehr jene vermeintliche Freiheit zu bewahren, die er einstmals errungen zu haben glaubte. Dieser ganze Komplex ist überholt. Wer jetzt evangelisiert, soll nicht pointiert gegen eine falsche Sellbstsicherheit reden, sondern mit Verständnis und Anteilnahme die grundlegende Unsicherheit und Verwirrung entdecken müssen.

LeerAnders gesagt: Er findet sich nicht angesichts des älteren Bruders aus dem Gleichnis, sondern des jüngeren Bruders, den wir meistens den verlorenen Sohn genannt haben. Damit ist eigentlich schon etwas sehr Wesentliches gesagt über die Evangelisationsmethodik. Unsere geläufige Arbeit ist durch und durch bürgerlich. Sie setzt als Adressaten der Arbeit eigentlich nur einen typischen Bürger voraus, einen, dem man moralisierend (denn der Bürger liebt die Moral) begegnen kann, und einen, mit dem man sich apologetisch verständigen kann. Wir erwarten da eine bestimmte Reaktion, die es aber tatsächlich kaum mehr gibt, wie jeder Evangelist bezeugen kann. Wenn ich ein ganz kleines Beispiel erwähnen darf: Vor kurzem gab ich einem sehr intelligenten Arbeiter die Vorträge eines unserer größten heutigen Evangelisten zu lesen. Seine Reaktion war sehr treffend und sehr kurz. Das, so sagt er, sind Predigten für einen Chinesen. Er hatte recht, wenn man Chinesen mit „typischer Bürger” übersetzen darf.

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LeerZweitens: Unsere Zeit ist post-christlich. Ich weiß, daß diese Terminologie nicht unwidersprochen ist. Post-christlich soll in diesem Zusammenhang nicht bedeuten, daß es etwa keine christlichen Reste mehr gibt, sondern daß gerade durch diese Reste das ganze Denken immunisiert ist gegen die echte Sache. Es gibt nichts Befremdendes, es gibt nichts Aufsehenerregendes mehr in der christlichen Botschaft. Man hört zu und sagt: natürlich, selbstverständlich. Aber was ändert das eigentlich in unserer Lage? Es ist eben das Kennzeichen einer post-christlichen Situation, daß das Evangelium zu einer religiösen Botschaft verdünnt wird. Natürlich, der moderne Mensch ist für jede religiöse Neuorientierung zu haben. Er wird sie zu einer feierlichen Umrahmung seines Lebens dankbar annehmen können. Aber diese Religion wird nur zu einer Weihe des Bestehenden, wird verharmlost, sie wird von einer Sinngebung des Lebens isoliert. Gerade hier bricht auch unsere Evangelisationsnot auf. Wir können ja nicht verhehlen, daß wir irgendwie in unserer Arbeit doch noch die Existenz der Christenheit voraussetzen. Unsere Evangelisationsarbeit ist durchweg nur noch gedacht als Erweckung. Darum betonen unsere Lieder das Thema der Wiederkehr: Kehr wieder, du verlorene Schar. Und da können sie so unrealistisch rührend reden von der frommen Vergangenheit, als ob die Frömmigkeit sich vor allem in der Jugendzeit entwickelt hat. Eine fromme Vergangenheit, die man nicht vergessen soll.

LeerMan kann über das alles ganz einfach spotten, es ist aber eine Tatsache, daß Zielsetzung und Methodik des übergroßen Teiles unserer Evangelisationsarbeit heute diese Existenz einer Christenheit, einer christlichen Ordnung doch noch irgendwie voraussetzen. Immer hört man da den Unterton: Aber so etwas tut man doch nicht in Israel! Aber wer versteht das noch? Wer weiß noch, daß er in einem christlichen Volk lebt, und daß es da Sachen gibt, die man nicht glaubt oder nicht tun soll? Seit Wichern ist die Evangelisationsarbeit immer wieder definiert als eine Arbeit an den Massen in der Christenheit. Und demgemäß wurde die ganze Arbeit auch gestaltet. Sie war immer wieder mehr Erweckung, Erneuerung als Mission. Jetzt sollen wir uns, glaube ich, ganz nüchtern klarmachen, daß diese Zeit vorüber ist, daß die neuen Wege der Evangelisation in diesem post-christlichen Zeitalter dadurch charakterisiert werden sollen, daß sie Missionsarbeit sind, in der man nichts voraussetzen kann, in der man bei nichts anknüpfen kann.

LeerDrittens: Unsere Zeit ist post-kirchlich. Wir können nicht umhin, diese Tatsache einfach anzuerkennen. Mit dem ganzen Kirchenkomplex, mit dieser eigenartig geschlossenen Welt, mit ihren unverständlichen Sitten und eigenartigen Vorurteilen, weiß der heutige Mensch einfach nichts mehr anzufangen. Er sagt nicht nein. Das wäre ja zu viel gesagt. Damit hätte man schon eingestanden, daß man irgendwie etwas mit der Kirche zu tun hat. Er weiß sich einfach nicht mehr gefragt, und er lächelt ein wenig, wenn man in aller Feierlichkeit bezeugt, daß die Kirche zu diesem oder jenem etwas ausgesagt hat. Natürlich, man kann die Existenz der Kirche nicht leugnen. Aber man nimmt sie einfach hin, wie man auch die Existenz etwa eines Museums akzeptiert. Jeder, der das mag, kann hingehen. Man darf aber nicht behaupten, daß das alles auch für uns etwas bedeutet. Man betrachtet die Kirche entweder wie einen Tempel oder wie eine Partei. Im ersten Fall wird sie der Ort, wo man sich fromm aus der Welt zurückziehen kann und sich zusammenschließen kann mit seinesgleichen zu einem soziologisch erkennbaren Gebilde mit eigener Sprache, mit eigenem Lebensstil. Und im anderen Fall (Partei) hält man es dafür, daß ein bestimmtes Programm die Menschen drinnen und draußen scheidet.

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LeerIn beiden Fällen aber fürchtet man sich ständig, daß der eine mit dem anderen etwas machen will. Er soll ein Kultgenosse oder ein Parteigenosse werden; jedenfalls wird er bearbeitet. Selbstverständlich hat sich dieser ganze Komplex auf die Pastoren konzentriert. Sie werden irgendwie wie die inkarnierte Kirche betrachtet, d. h. entweder als der Homo religiosus, der eigentlich nicht in die Welt gehört, sondern in ein Kloster, oder aber als der Propagandist, dem man gegebenenfalls zwar zuhören kann, aber dem man natürlich nicht glaubt. Damit ist die Haltung den Pastoren gegenüber fast immer stereotypisiert. Er wird wie ein Ausländer betrachtet, der gewissermaßen außerhalb des Lebens steht. Und wenn er wieder als ein normaler Mensch betrachtet werden will, dann muß er eben in einen Beruf eintreten oder aber wenigstens außerhalb dieser ganzen kirchlichen Apparatur arbeiten. Was das alles für die Evangelisationsarbeit bedeutet, ist klar.

LeerIch glaube, daß es vorläufig unrealistisch wäre, zu meinen, daß man diesen ganzen kirchlichen Komplex, dieses ganze kirchliche Leben glaubwürdig und echt machen kann. Dazu sind wir von zu vielen Komplexen umsponnen. Der Evangelist, der wirklich dem heutigen Menschen draußen begegnen will, soll sich vorläufig von allem Kirchlichen so weit wie nur möglich distanzieren. Das Amt ist um so besser, je weniger es auffällt. Und das ist nicht einfach eine Frage der Taktik, sondern es ist eine Sache des Gehorsams, des Gehorsams an dem Inkognito-Charakter der göttlichen Offenbarung. Es muß uns doch zu denken geben, daß Jesus Christus selbst von seiner Umgebung für einen Zimmermann gehalten wurde, seine Diener aber scheinbar. Wert darauf legen, daß man sie in weiter Distanz schon als Geistliche erkennen kann. Die Post-Kirchlichkeit unserer Zeit gebietet uns einfach, wieder mit dem Inkognito-Charakter der göttlichen Offenbarung ernst zu machen, und zwar bis in die kleinsten Einzelheiten hinein.

LeerViertens: Unsere Zeit ist post-persönlich. Damit kann nur gemeint sein, daß der Persönlichkeitskult von gestern zu Ende gegangen ist. Das Ich ist aufgelöst und zersplittert. Man weiß kaum mehr, wo man es finden kann. Es ist nicht länger die selbstverständliche Mitte oder das anerkannte Subjekt, sondern ein von allen Seiten bedrohtes und angegriffenes Objekt ohne Zusammenhalt, ohne Kohärenz geworden. Wir sollten vergleichen, wie man in der Psychoanalyse oder in der großen Selbstentlarvung des Existentialismus über die Person redet und wie wir das in unserer Verkündigung machen. Ich sage natürlich nicht, daß wir uns korrigieren lassen sollen, aber daß wir nur verstehen, daß das zeitgemäße, das heutige Selbstverständnis so durchaus verschieden ist von dem bekannten persönlichen Ansatz in unserer Verkündigung. Denken wir wieder an die Evangelisationslieder, wo alles so schön um die Seele als eine Einheit gruppiert wird, wo man von Massenmenschen, vom Kollektivismus keine Ahnung zu haben scheint und wo so herrlich naiv die Person ein datum und nicht ein dandum ist. Ich glaube, daß wir in unserer Evangelisationsarbeit mit der Zerstörung des Ich, mit dieser inneren Verwirrung mehr und echter rechnen sollten. Das heißt aber praktisch, daß wir fast nicht mehr in einer Gruppe oder zu einer Gruppe reden können, nicht mehr zu einem Ich in Mehrzahl, sondern aufgefordert sind, die Verkündigung zuzuspitzen zum Gespräch, zum Gespräch, indem man verkündigend den anderen wieder integriert bis an den Punkt, wo er sich entscheiden kann.

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LeerZunächst zum Inhalt der Botschaft. Die Botschaft ist natürlich unveränderlich, sie kann aber verschieden zugespitzt werden. Ich möchte zu überlegen geben, daß das Evangelium heute besonders als Evangelium der Hoffnung verkündigt werden soll, und zwar in einem ganz realistischen Sinne. Wenn ich Berichte aus verschiedenen Teilen der Welt lese, wird vielerorts eben dieses betont: der Kampf der Kirche ist heute vor allem ein Kampf um die Hoffnung.

LeerDie Botschaft der Hoffnung - und das ist doch die Hoffnung für die Welt - ermöglicht es, in rechter Weise „weltlich” zu sein. Ganz übersetzt möchte ich sagen: Evangelisation ist nicht eine kirchliche, sondern eine durchaus weltliche Aufgabe. Sie vergegenwärtigt das Reichsevangelium in der Welt. Das große Gegenüber, von dem wir in dieser Arbeit leben, ist ja das Gegenüber von Reich und Welt. „Wir Kinder des Reiches wurden ausgesät” - heißt es in Matth. 13 - „auf den Acker der Welt.” Dem können wir uns nicht entziehen. Was uns not tut für die neuen Wege der Verkündigung, ist gerade, daß wir in diesem Sinn wieder „weltlich” werden. Der andere soll nicht zu unserem Kultgenossen oder Parteigenossen werden - wir wollen seine Weggenossen sein.

LeerDas bedeutet praktisch, daß die sogenannten „Laien” als die eigentlichen Evangelisten betrachtet werden sollen. Nur sie können wirklich „weltlich” sein; sie stehen tatsächlich auf der Bühne der Welt. Die Pastoren dagegen schweben immer wenigstens einen Meter über dem Boden der Tatsachen. Sie haben eine andere Aufgabe: im Bilde der Bühne sind sie nicht mehr als Souffleur und vielleicht auch noch ein ganz wenig Regisseur. Oder nach den paulinischen Worten ist es ihre Aufgabe, die Heiligen zuzurüsten zu ihrem Dienstwerk.

LeerIn diesem Bereich finden wir die meisten Neuansätze. In der Tat sind die vielen Laienbewegungen, die in den letzten Jahren aufgekommen sind, auch wichtige Evangelisationsbewegungen geworden. Es fragt sich nur, ob sie genügend Laienbewegung geblieben sind und dann auch „weltlich” genug sind. Es könnte sein, daß es zur Zeit notwendig ist, sich bewußt von dem „kirchlichen Leben” zu distanzieren, damit man die wirklich Draußenstehenden erreichen kann. Ich glaube, daß es eine allgemeine Erfahrung ist, daß man an einem bestimmten Punkt der Evangelisationsarbeit wählen muß: entweder bleibt man „kirchlich”, d. h. identifiziert sich mit dieser geschlossenen Gemeinschaft, oder man wird radikal „weltlich” und verkehrt in seiner Arbeit in einem kirchlichen Niemandsland. Nur wenige haben das Letzte gewählt. Es könnte aber sein - auf Grund vieler Erfahrungen mit neuen Evangelisationsversuchen möchte ich das sagen -, daß wir das eine verlorene Schaf nur dann wirklich finden können, wenn wir die 99 im Kirchenstall verlassen. Vielleicht werden unsere Freunde so etwas für untreu halten. Einer aber hat gesagt, daß der gute Hirte es so macht.

LeerEin Evangelist in einem englischen Arbeiterviertel hat behauptet, daß es ein Verbrechen sei, die zum Glauben gekommenen Menschen in die Kirche einzufügen. Die Kirche sei geistlich überhaupt nicht imstande, solche Menschen aufzunehmen. Und wenn sie sie aufnimmt, sind die Neubekehrten für ihre Umgebung verloren. Sie sind dann wirklich emigriert.

LeerEs könnte eine der neuen Aufgaben der Evangelisation sein, daß wir viel bedachtsamer und langsamer auf eine kirchliche Integration hinarbeiten. Warum soll es keine Hausgemeinden geben in der Fabrik oder auf dem Büro?

LeerEs kommt vielmehr darauf an, daß wirklich die Kinder des Reiches auf den Weltacker ausgesät werden. Der Weltacker ist nicht so schwer zu finden. Die Kinder des Reiches vermeinen wir zu kennen. Jetzt soll gesät werden.

Quatember 1953, S. 70-75

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-29
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