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Der Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen

Erzengel MichaelLeerIm Halberstädter Dom befindet sich außer anderen Kunstschätzen auch ein großer Wirkteppich aus alten Zeiten, der verschiedene Szenen darstellt. Eine von ihnen ist der Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen. In ihr waltet dieselbe Ruhe, die man aus älteren Darstellungen dieses Kampfes kennt. Zweierlei fällt an dem Halberstädter Teppich auf: erstens der mächtige Blick des Erzengels, zweitens die Haltung des Drachen, dessen Schwanz bis zur Scheitelhöhe seines göttlichen Gegners aufragt, während sich sein Kopf an dessen Fußhöhe aufkrümmt.

Leer„Dieser Engel ist eine Frage, die Gott uns fragt - die Frage nach dem Bösen. Wenn wir von Michael sprechen, müssen wir reden von der widergöttlichen Macht. Der abgefallene Engel ist nicht mehr Stimme Gottes, nicht mehr Gesicht Gottes - er ist leib- und seelenlos geworden, ‚Nichts-als-Geist’, denn Gottes Stimme und Gottes Gesicht waren sein Leib und seine Seele. Gottes Stimme ist in ihm stumm, Gottes Gesicht in ihm blind geworden. Wer ist der Wie-Gott?” (aus Arnold Rickert - Von den Engeln und St. Michael)

Quatember 1954, S. 227

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-11-02
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