|
von Richard Bonart |
Die Predigt eines Physikers und die Predigt eines Theologen über Die Hochzeit von Kana (Johannes 2,1-11) Heute ist der Zweite Sonntag nach Epiphanias. Epiphanias ist das Fest der heiligen drei Könige, das Fest der Erscheinung des Herrn, das Weihnachtsfest der Ostkirche. Christus wird gepriesen als Morgenstern, der den Anbruch der Neuen Schöpfung verheißt. Die Herrlichkeit Gottes, seine Gnade und Wahrheit, sind die Themen der Epiphaniaszeit: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. Eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” Im Evangelium von der Hochzeit zu Kana tritt die Wahrheit und Herrlichkeit Gottes im Weinwunder in Erscheinung. Jesus hat aus Wasser Wein gemacht, wird berichtet. Problemstellung Das klingt gut, aber ist es wahr? Ist das Weinwunder für uns heute wesentlich? Wie sollen wir die Aussage „Christus kann aus Wasser Wein machen” in unser modernes Naturverständnis einordnen? Was kann es uns interessieren, daß dort in Kana vor langer Zeit ein paar Menschen fröhlich waren und dabei womöglich ins Fabulieren geraten sind? Man wird wohl sagen müssen, daß sich das Weinwunder von Kana mit unserem modernen Naturverständnis nicht verträgt. Was aber folgt daraus? Eine Kritik am Evangelium? oder womöglich eine Kritik an unserem Naturverständnis? Als Student habe ich mir einen Gedanken zu eigen gemacht, der damals im Lehrstuhl für theoretische Physik als Spruch an der Wand hing: „Niemand hat ganz recht”. Dies kann und muß ergänzt werden durch: „Fast niemand hat ganz unrecht”. So nehme ich mir die Freiheit, ohne Theologe zu sein oder sein zu wollen, als Physiker zum Weinwunder von Kana Gedanken zu äußern, mit denen ich sicherlich nicht ganz recht, vielleicht aber auch nicht ganz unrecht habe. Ich will hierbei von drei Thesen ausgehen:
Wahrheit Das Weinwunder bezeichnet eine Stufe in der Wandlungsreihe vom Wasser zum Wein, zum Blut Christi. Wasser ist die Voraussetzung der biologischen Existenz. Bei der Wandlung von Wasser zu Wein geht die biologische Existenz in geistiges, begeistertes Leben über. Bei der Wandlung von Wein zum Blut entfaltet sich vom heiligen Geist erfülltes geistliches Leben. Im Abendmahl begegnet uns eine zweite Wandlungsreihe. Das Samenkorn wird einsam, fällt in den Acker und erstirbt, (wie es das Evangelium ausdrückt). Auf gutem Acker bringt es hundertfältige Frucht (Joh. 12, 24, Matth. 13, 23), Brot, das in der Wandlung zum Leib Christi wird. Brot und Wein, Leib und Blut Christi werden in einigen Gemeinden mit den Worten ausgeteilt: „Der Leib Christi bewahre dich zum ewigen Leben. Das Blut Christi bewahre dich zum ewigen Leben.” Brot und Wein gewinnen in der Wandlung die Kraft der Bewahrung zum ewigen Leben. Die Kraft zur Bewahrung ist Wahrheit. Die Wahrheit des Evangeliums richtet sich auf die Bewahrung zum ewigen Leben, auf daß „wir leben, ob wir gleich stürben” (Joh. 11, 25). Es ist nicht die Bewahrung vor dem Tod, sondern die Bewahrung im Tod und durch den Tod hindurch. Der Leidenskelch geht an Christus nicht vorbei. Der Leidenskelch wandelt sich zum Kelch des Heils, indem Christus ihn annimmt. Das Fluchholz des Kreuzes wandelt sich zum Kreuz des Heils, indem Christus daran stirbt. Das Evangelium verheißt weder der Gemeinde noch gar der Welt als Ganzer ein diesseitiges Gottesreich. Die Pforten der Hölle sollen die Gemeinde nicht überwinden (Matt. 16, 18). Dies gilt für die Bewahrung zum ewigen, nicht für das diesseitige Leben. Es gilt für die neue, nicht für die vergehende alte Schöpfung. Das Evangelium spricht von der Bewahrung zum „Leben, ob wir gleich stürben”, von der Bewahrung im Tod und nach dem Tod, nicht von der Bewahrung vor dem Tod. Die Offenbarung des Johannes (Kap. 20, 1 - 10) verheißt ein tausendjähriges, irdisches Friedensreich. Der hierauf aufbauende Chiliasmus hat im Verlauf der Kirchengeschichte vor allem außerkirchliche Bewegungen ausgelöst mit teilweise chaotischem und gewalttätigem Charakter. Als Schüler habe ich die Nationalsozialisten davon reden hören, daß sie das tausendjährige Friedensreich aufrichten würden. Deshalb kann ich modernen politischen Heils- oder Wandlungserwartungen und chiliastischen Strömungen nur mit großer Skepsis begegnen. In der Offenbarung wird berichtet, daß der Engel vom Himmel den Satan für tausend Jahre bindet. Es ist nicht die Gemeinde oder gar eine politische Bewegung außerhalb der Gemeinde, die das tausendjährige Reich heraufführt. Die Wandlung vollzieht sich im Handeln Gottes, nicht als Ergebnis menschlichen Planens. Richtigkeit und Tatsächlichkeit Die Wahrheit begegnet uns im Leib und Blut Christi als bewahrende Kraft Gottes zum ewigen „Leben, ob wir gleich stürben”. Sie hat wenig oder nichts mit unseren Alltags-Wahrheiten zu tun. Es ist deshalb eine gute Übung, in unserer Alltagssprache konsequent zwischen Wahrheit im Sinne des Evangeliums und Richtigem oder Tatsächlichem zu unterscheiden, um so unsere Sinne für die Wahrheit des Evangeliums zu schärfen und empfänglich zu machen. Die modernen Naturwissenschaften arbeiten mit experimentellen Tatsachen. Sie verknüpfen diese mithilfe formaler mathematischer Richtigkeiten zu Theorien. Diese bewähren sich in der Vorhersage neuer, noch nicht beobachteter Tatsachen. Hierbei müssen sich die Naturwissenschaften auf reproduzierbare Zusammenhänge beschränken. Einmalige, „zufällige” Beobachtungen, deren Voraussetzungen unklar sind, eignen sich nicht als Basis für eine Theorie. Deshalb ist ein naturwissenschaftlicher Vorgang im modernen Sinn erst dann befriedigt verstanden, wenn er anhand einer Theorie experimentell reproduzierbar ist, also beliebig oft wiederholt werden kann. Er wird so in die Verfügungsgewalt des Menschen gegeben, der dadurch Macht über die Natur und über andere Menschen gewinnt. Naturwissenschaftliche Erkenntnisfortschritte erweisen sich im Machtgewinn. Die formale Richtigkeit der Mathematik oder auch einer Ideologie kann und muß bewiesen werden. Sie ist zwingend. - Die Wahrheit dagegen gibt Freiheit. Sie erzwingt nichts. Richtiges und Tatsächliches haben eine Tendenz zum Zwang und zur Macht. Wahrheit hat die Tendenz zur Freiheit und zum Leben. Wahrheit kann und sollte möglichst im Gewande des Tatsächlichen und Richtigen auftreten. Sie bleibt aber Wahrheit auch dort, wo sie sich nicht in das Gewand des Richtigen und Tatsächlichen kleidet. Wahrheit ist nicht beweisbar. Sie entzieht sich der menschlichen Verfügbarkeit. Beweisbar ist Richtiges, belegbar sind Tatsachen. Die bewahrende Kraft der Wahrheit kann erfahren werden, sie kann bezeugt werden, von denen, die sie erfahren haben. Sie verleiht keine Macht, weder über die Natur noch über andere Menschen. Sie verleiht aber Kraft zur liebenden Zuwendung zur Natur, zum Leben und zum Menschen. Könnten wir das Weinwunder zu Kana in unser modernes Naturverständnis einordnen, würden wir es naturwissenschaftlich verstehen, so könnte es zur Weinproduktion genutzt werden. Die Sehnsucht des Menschen nach der Erlösung aus der nur biologischen Existenz, die Sehnsucht nach der Wandlung des Wassers unseres Lebens in geistiges und geistlich-ewiges Leben, bliebe unbefriedigt. Sofern das Weinwunder Gottes Wahrheit bezeugt, muß es dem menschlichen Verständnis und der menschlichen Verfügbarkeit entzogen bleiben. Ein moderner, innerlich unbeteiligter Bildreporter, wäre er bei der Hochzeit zu Kana anwesend gewesen, hätte über das Weinwunder möglicherweise nichts zu berichten gehabt. So wie das Weinwunder naturwissenschaftlich nicht reproduzierbar und somit nicht verstehbar ist, entzieht es sich auch der modernen, objektivierenden Bildberichterstattung. Die Wandlung entzieht sich den Kriterien des Tatsächlichen und Richtigen. Erkenntnis-Dualismus Die Kriterien für Tatsächliches und Richtiges verfehlen die Wahrheit. Umgekehrt ist die Wahrheit keine Erkenntnisquelle für Tatsächliches und Richtiges. Die Erkenntnisbereiche der Wahrheit und des Tatsächlich-Richtigen sind voneinander getrennt. Sie stehen in einem intellektuell nicht auflösbaren Spannungsverhältnis zueinander. Uns wird zugemutet, sowohl die Wahrheit als auch das Tatsächlich-Richtige zu akzeptieren, auch dort, wo sie sich nicht zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Ohne Wahrheit verliert das irdische und das ewige Leben seinen Sinn. Ohne das Tatsächlich-Richtige verlieren wir unsere materielle Lebensmöglichkeit. Ähnliche Diskrepanzen begegnen uns auch auf anderen Ebenen. So ist in der Physik u. a. der mit unserer Alltagslogik nicht auflösbare Welle/Teilchen-Dualismus bekannt. Die physikalischen Elementarereignisse können in einigen Fällen nur durch Wellen, in anderen Fällen nur durch kleine Korpuskel, Teilchen, beschrieben werden. In der einen Situation wird das eine, in der anderen Situation das andere Bild benötigt. Obwohl sich die beiden Bilder, das der Wellen und das der Teilchen, auf die gleichen Objekte der Natur beziehen, widersprechen sie sich gegenseitig und schließen sich gegenseitig aus. Es bewährt sich jedoch, den Dualismus hinzunehmen, und, obwohl er der Logik widerstreitet, mit ihm zu arbeiten. Analog dazu empfiehlt es sich, den Dualismus zwischen der Wahrheit und dem Tatsächlichen und Richtigen zu akzeptieren. Dabei wird allerdings für die Wahrheit ein eigenständiges Kriterium benötigt, um sie von willkürlichen Behauptungen unterscheiden zu können. Ohne hierauf einzugehen, möchte ich auf das Wort Christi verweisen, daß wir die Propheten an ihren Früchten erkennen sollen (Matth. 7, 16). Das Kreuz ist das christliche Bild für die sich überschneidenden Kräfte des Richtigen und Tatsächlichen mit dem Wahren, das nicht in die menschliche Verfügungsgewalt gegeben ist. Der „Christ” ist mit Christus an den Schnittpunkt des horizontalen und des vertikalen Balkens gebunden und muß die Spannung zwischen dem ewigen und dem irdischen Leben aushalten. Die Würde des Tatsächlich-Richtigen Die Wandlungsreihe gipfelt in Christi Blut und im ewigen Leben. Sie wurzelt jedoch in vorhandenem Wasser. Die erste Stufe der Wandlungsreihe mag den folgenden Stufen untergeordnet sein. Dennoch kommt dem Wasser als unterster Stufe eine eigenständige Würde zu. Wie wir im Vaterunser um das tägliche Brot bitten, so ist Wasser eine tatsächliche, zwingende Voraussetzung für das irdische Leben. Die Freiheit des ewigen Lebens löst die Zwänge des irdischen Lebens nicht auf. Die Physik ist der untersten Stufe der Wandlungsreihe, dem Wasser, dem Tatsächlichen und Richtigen verhaftet. Sie liefert keinen Beitrag zur Wahrheit und öffnet nicht den Weg ins ewige Leben. Als Sachwalterin für Tatsächliches und Richtiges trägt sie jedoch zu unseren materiellen Lebensvoraussetzungen bei. Sie ist dem horizontalen, nicht aber dem vertikalen Balken des Kreuzes zugeordnet, ist so aber Teil des Heilzeichens. Im Alten Testament wird wiederholt von der Not des Wassermangels berichtet, insbesondere während des Wüstenaufenthaltes des Volkes Israel nach dem Auszug aus Ägypten. So erhält Mose den Auftrag (2. Mose 17, 5 u. 6): „ . . . nimm deinen Stecken in deine Hand . . . und gehe hin. Siehe ich will daselbst stehen vor dir auf einem Fels am Horeb. Da sollst du den Felsen schlagen, so wird Wasser herauslaufen, daß das Volk trinke. Mose tat also ...” Das Wasser aus dem Fels ist lebensrettend. Es scheint das Ergebnis eines Wunders zu sein. Man könnte deshalb denken, daß sich Gottes Herrlichkeit, daß sich auch die Wandlung in einem Durchbrechen der Naturgesetze vollzieht. Demgegenüber ist mir im Hinblick auf das von Mose aus dem Felsen geschlagene Wasser das folgende gesagt worden (was ich nicht nachprüfen kann, aber für zutreffend halte): Im Sinai-Gebiet gibt es Felsen, die innen porös sind und eine korrodierte, wasserundurchlässige äußere Schicht besitzen. Derartige Felsen speichern in ihrem Inneren Wasser, das nach außen tritt, wenn die harte äußere Schicht zerschlagen wird. Das aus dem Felsen fließende Wasser findet so eine natürliche Erklärung. Es bleibt trotzdem ein Wunder, wenn wir zwischen Wunder und Mirakel oder Zauberei unterscheiden. Wenn wir uns in Gottes Hand wissen, werden auch Alltagsereignisse für Gottes Herrschaft und Herrlichkeit transparent. Im 6. und 7. Vers des 84. Psalms lesen wir: „Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln, die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen, und die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt. Sie erhalten einen Sieg nach dem anderen, daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion.” Durch die fruchtbare Hochebene des heiligen Landes ziehen sich tief eingeschnittene Trockentäler, die das Land gleichsam in Inseln zerschneiden. Aus der Erzählung vom barmherzigen Samariter wissen wir (Luk. 10, 25 ff.), daß die Fernverkehrswege in diesen Trockentälern durch Wassermangel und durch räuberische Banden gefährdet waren. Wo ein Brunnen im Jammertal angelegt werden konnte, siedelten Menschen. Dadurch wurde der Verkehrsweg sicherer und befriedet. Der Brunnenbauer wird zum Lehrer, geschmückt mit Segen, dem ein Sieg nach dem anderen zufällt, woran Gott erkannt wird. Insofern wird der Brunnenbau zum Wunder. In einer anderen Übersetzung ist von einer Klimaverbesserung infolge des Brunnenbaus, vom Frühtau die Rede, der das Land befeuchtet. Dies geschieht auf der untersten Stufe der Wandlungsreihe, im Bereich des Wassers, mit einer technischen Leistung. Eine Leistung, die nicht auf sich selbst oder die Herrlichkeit des Menschen, sondern auf Gott hinweist, in der das Richtige und Tatsächliche transparent wird für die Wahrheit. Luzifer Demgegenüber haben die Menschen der Neuzeit teilweise gemeint, sie hätten mit der Kenntnis der Naturgesetze so viel Macht gewonnen, daß der Glaube an Gott überflüssig geworden sei. Die Kenntnis der von Gott gegebenen Gesetze haben sie als Beweis gegen Gott angeführt. Das aber ist die Versuchung Luzifers, der das Licht Gottes trägt und sich damit gegenüber Gott brüstet oder gar Gott leugnet. Der Träger eines ihm verliehenen Lichtes sieht sich als Quelle des Lichts. Das Geschöpf beansprucht die Stellung des Schöpfers. Die Versuchung Luzifers manifestiert sich in dem Anspruch, die Welt und die Gesellschaft aufgrund menschlicher Erkenntnisse und menschlicher Machtvollkommenheit so zu organisieren, daß ohne Gottes Zutun das ewige Friedensreich anbricht. Im Zeichen Luzifers wollen die Menschen die Wandlung in die eigene Hand nehmen. Die Wahrheit des Evangeliums wird durch Richtiges und Tatsächliches ersetzt. Heute ist der naturwissenschaftlich-technische Fortschrittsoptimismus der vergangenen Jahrhunderte teilweise zerbrochen. Die luziferische Versuchung wirkt jedoch nach wie vor, wenn auch mit anderen Vorzeichen. Das Kreuz Die Naturwissenschaften sind dem horizontalen Balken des Kreuzes verhaftet. Ihr inneres Gesetz ist „Macht”. Werden die Ergebnisse der Naturwissenschaft aus Gottes Hand genommen, so weisen sie dennoch, wie der Brunnen im Jammertal, auf den vertikalen Balken des Kreuzes hin, auf die Wandlungssehnsucht, die Wandlungsbedürftigkeit und Wandlungsfähigkeit des Menschen. Wie der Brunnen im Jammertal können technische Leistungen transparent werden für die Herrlichkeit Gottes. Sie können an der Wandlung, am Übergang vom horizontalen zum vertikalen Balken des Kreuzes teilhaben, „daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion”. Im Zeichen des Luzifers verliert der Alltag die Transparenz für die Herrlichkeit Gottes. Luzifer kennt nur technische Wunder, die die Herrlichkeit des Menschen bezeugen. Vom Kreuz wird nur der horizontale Balken gesehen. Die Spannung des Kreuzes verschwindet. Die Spannung als Belastung, aber gleichzeitig auch die Spannung als Lebenskraft. Dem Rausch, Gott gleich sein zu wollen, folgt die Enttäuschung und Leere. So spiegelt sich die luziferische Verblendung der Vergangenheit in gegenwärtigen Problemen wider, die uns allen vertraut sind. Wir sollten sie nicht in luziferischer Verblendung zu lösen versuchen, aber auch beachten, daß nicht die Naturwissenschaften oder die Technik an sich luziferisch sind. So sollten wir nicht die vielen lebenspendenden Brunnen vergessen, die dank der Naturwissenschaften im Jammertal gegraben werden konnten, die aber auf Heiligung, auf Wandlung, auf christliches Zeugnis warten: „Der rechte Gott ist zu Zion”. Die Wandlung weist uns auf den vertikalen Balken des Kreuzes hin, auf die Kraft zum ewigen Leben, das schon in diesem Leben offenbar werden will, auf eine Kraft, die uns von Gott geschenkt wird. Wir sind Gottes Kinder, nicht aus eigener, luziferischer Machtvollkommenheit, sondern aus Gottes Gnade. So können wir, ohne das Reich Gottes errichten zu wollen, als Kinder und Diener Gottes priesterlich in der Welt und an der Welt wirken. Wir sollen uns die Welt Untertan machen, als Kinder Gottes, die ohne Selbstherrlichkeit auf die Wandlung, auf die neue Schöpfung hoffen. Quatember 1986, S. 22-29 |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-09-21 Haftungsausschluss |