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von Peter Staak |
 Vielen Dank für Ihren Brief. Ich habe mich gefreut, daß es auf meinen Artikel in QUATEMBER eine Reaktion gegeben hat. Ich möchte Ihnen kurz auf Ihre doch recht scharfe Kritik antworten.1. Die von mir beschriebene Not der Kirche habe ich immer wieder erlebt und beobachtet. Alles, was in meinem Artikel steht, sind Erfahrungen aus Gemeinden, aus zahlreichen Gesprächen und Untersuchungen. Aus Liebe zu meiner Kirche und aus Sorge um sie habe ich sie niedergeschrieben. Aul keinen Fall ist mein Artikel »die Negation als Folie« zur Durchsetzung einer bestimmten Ideologie. Daß ich die evangelische Kirche in der ehemaligen DDR diskreditieren wollte, halte ich für ein bloßes Mißverständnis. Ich will deshalb auf die gegen mich gerichtete Polemik nicht weiter eingehen, zumal dies mich von meinem Anliegen wegführen würde.2. Sie schreiben: »Mission ist für mich vor allem die normale Arbeit eines Pfarrers und Gemeindeglieds. Mission ist Hingehen zu den Menschen, bei ihnen sein in Freude und Leid.« Richtig! Aber vor allem ist Mission, daß wir den Menschen das Evangelium Jesu Christi bringen, gerade denen, die es nicht kennen, daß wir sie im christlichen Glauben unterweisen und sie auf den Dreieinigen Gott taufen. Mindestens 80 Prozent der jungen und mittleren Generation (diese Zahl ist überlegt und abgewogen) werden durch die Kirche, durch Predigt und Seelsorge, Pastoren und aktive Gemeindeglieder nicht mehr erreicht. Hier dürfen die Grenzen von Gemeinden und Institutionen nicht zu den Grenzen der Kirche werden. Sie schreiben doch: »Gehet hin in alle Welt!« Die umfassende Evangelisierung muß Aufgabe der gesamten Kirche werden! Wer sie davon abhält, sei es nur, weil er die Wahrnehmung der Notwendigkeit als Diskreditierung kirchlicher Arbeit erlebt, der schadet ihr. Deshalb wünsche ich mir, daß Sie als mein älterer christlicher Bruder, der mir an Autorität und Erfahrung überlegen ist, mir und anderen dabei hilft, diesen Auftrag Jesu Christi in unserer Kirche zu erfüllen!Hoffentlich hat Sie meine Antwort nicht verletzt. Es grüßt Sie herzlichIhr Peter Staak, 12207 Berlin Quatember 1993, S. 251-252 |
| © Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-04-15 Haftungsausschluss |