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Christus und der Osterhase
von Heinz-Georg Hartmann

LeerZu dem Thema Osterhase, mit dem sich Quatember in jüngerer Zeit zweimal befaßt hat (1/1987, 18 ff. und 3/1987, 187) habe ich in C. G. Jungs Buch „Der Mensch und seine Symbole”, 13. Auflage, 1981, noch etwas gefunden. In dem Abschnitt „Der moderne Mensch und die Mythen” schreibt Joseph L. Henderson auf Seite 108 f.:

Leer„Die Endgültigkeit des christlichen Auferstehungsbegriffes unterscheidet das Christentum jedoch von anderen Gottkönig-Mythen. Es ist einmal geschehen, und der Ritus gedenkt dessen nur noch. Aber dieses Gefühl der Endgültigkeit ist wahrscheinlich ein Grund dafür, warum frühe Christen, die noch unter dem Einfluß vorchristlicher Traditionen standen, meinten, das Christentum müsse durch einige Elemente eines älteren Fruchtbarkeitsritus ergänzt werden. Sie brauchten das wiederkehrende Versprechen der Wiedergeburt; und dies wird durch das Osterei und den Osterhasen symbolisiert.”

LeerWeiter heißt es dort auf Seite 112 f. zu den Symbolfiguren für die Persönlichkeitsentwicklung des jungen Menschen:

Leer„Die nächste (zweite) Figur ist der Hase. Wie der Trickster (dessen animalische Züge bei amerikanischen Indianern oft durch einen Kojoten dargestellt werden) erscheint auch er zunächst in Tiergestalt. Er hat noch nicht die reife menschliche Statur erreicht, aber trotzdem erscheint er als der Begründer der menschlichen Kultur - der Umformer. Die Winnebago, die glauben, er habe ihnen ihren berühmten Medizinritus gegeben, halten ihn deshalb für ihren Erlöser und Kulturheros. Wie Radin berichtet, war dieser Mythos so einflußreich, daß die Mitglieder des Peyote-Ritus sich weigerten, den Hasen aufzugeben, als sie das Christentum kennenlernten. Er vermischte sich mit der Gestalt Christi, und einige meinten, sie hätten Christus gar nicht nötig, weil sie ja bereits den Hasen hätten.”

Quatember 1988, S. 51

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-02
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