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Das Berneuchener Buch ist nicht überholt
von Helga und Jürgen Boeckh

LeerZu dem Aufsatz von Isolde Böhm (53. Jg. Heft 4/1989) erreichten uns ganz gegenteilige Reaktionen. Sie gehen von begeisterter Zustimmung bis zu ausgesprochener Ablehnung. Wir erinnern uns an einige Passagen aus dem Berneuchener Buch (1926) zu den Themen "Wort Gottes" und "Arbeit":

Leer"...Man wird den immer neu hereinbrechenden Fragen der Wirtschaft, der Geschlechter, der Jugend gegenüber hilflos; weil man keinen Bibeltext darüber findet, meint man, kein 'Wort Gottes' dafür zu haben... (S. 27) ...Der Einzelne muß, um überhaupt existieren zu können, auf dem Boden dieses Arbeitssystems Arbeit suchen und muß dankbar sein, sie zu finden, und wir alle miteinander brauchen eben diese Wirtschaft als das einzige Mittel, das uns vor dem völligen Chaos und vor äußerster Not bewahrt. (S. 172)

Leer...Der Weg in die Arbeit ist der immer neu von uns geforderte Weg in die unter Gottes Zorn stehende diesseitige Welt hinein. Dieser auf der Welt liegende Fluch kann unter der Wirkung bestimmter Entwicklungen an der menschlichen Arbeit so einseitig und furchtbar in die Erscheinung treten, daß dahinter der von der göttlichen Bestimmung des Menschen zeugende Symbolcharakter der Arbeit gänzlich verschwindet..." (S. 177)

LeerMindestens so schwer wie vor 60 Jahren ist es heute, Sinn und Symbol in einer alle Lebenskraft erdrückenden Arbeitslast zu finden und das Evangelium in dieser Welt hinein zu verkündigen. Darauf weist auch die Erklärung des Rates der Evangelischen Michaelsbruderschaft zu Amt und Ordination, 1970, in Punkt 7 hin:

Leer"Das geistliche Amt wird heute in Frage gestellt, weil es zu sehr an eine akademisch-intellektuelle Ausbildung gebunden und von der Vorstellung eines bürgerlichen Standes geprägt ist. Demgegenüber sind die Ansätze zu außerordentlichen Wegen der Berufung und Vorbereitung in den Dienst der Kirche zu fördern. In dem Maß, in dem die Kirchen in einer säkularen Gesellschaft aus einer bevorzugten Stellung ausscheiden, können sie zu Formen des Dienstes frei werden, die dem Geist des Neuen Testamentes besser entsprechen."

Quatember 1989, S. 248

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-04-23
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